Saarländische Bauwirtschaft sieht sich als Sparopfer

Saarbrücken · Die saarländische Bauwirtschaft fürchtet, größtes Sparopfer bei der Schuldenbremse des Landes zu werden. Zugleich sorgt sich die Branche wegen weniger „schwarzer Schafe“ um ihr Image in der Öffentlichkeit.

Das hob der Präsident des Arbeitgeberverbandes (AGV) Bau Saar, Hans-Ludwig Bernardi, beim "Tag der Saarländischen Bauwirtschaft" in Saarbrücken hervor.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wies die Befürchtungen des AGV-Präsidenten zurück: "Die Saarländer können auf die Baubranche bauen, denn die sind ein verlässlicher Partner", sagte sie und fügte hinzu, dass das Land trotz Haushaltsnotlage und Einsparungen weiter investieren werde.

Laut Bernardi sind die Auftragseingänge im saarländischen Straßenbau im vergangenen Jahr um 13 Prozent zurückgegangen. Der Hochbau müsse bei der Schuldenbremse 48 Millionen Euro Abstriche hinnehmen. "Angesichts des Sanierungsstaus bei landeseigenen Gebäuden und den Hochschulen ein höchst bedenklicher Vorgang", mahnte Bernardi und regte einen Notfallfonds an.

In einer von SZ-Chefredakteur Peter Stefan Herbst moderierten Diskussion mit Politikern der fünf im Bundestag vertretenen Parteien waren sich Peter Strobel (CDU), Reinhold Jost (SPD), Oliver Luksic (FDP), Simone Peter (Grüne) und Heinz Bierbaum (Linke) zumindest in einem Punkt einig: Es sollte mehr Kontrollen auf Baustellen geben, um Missstände wie im Fall Bostalsee zu vermeiden.

Im AGV Bau Saar sind etwa 900 Bauunternehmen mit knapp 9000 Beschäftigten zusammengefasst. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sanken die Umsätze - auch wetterbedingt - um 14,5 Prozent, bei einem gleichzeitigen Anstieg der Auftragseingänge um 17 Prozent.

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