Saarbrücker Nanofirma ItN Nanovation weiter mit tiefroten Zahlen

Saarbrücken · Das Filtern von Tiefenwasser aus Brunnen in Saudi-Arabien ist die große Hoffnung des Nanotechnologie-Unternehmens ItN Nanovation. Bisher liegt kein Auftrag vor, das Ergebnis 2012 ist tiefrot.

Die Saarbrücker Nanotechnologie-Firma ItN Nanovation hat ein schwieriges Geschäftsjahr 2012 hinter sich. Der Umsatz sank von 2,76 auf 2,19 Millionen Euro, wie aus dem gestern veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Das börsennotierte Unternehmen muss weiterhin mit hohen Verlusten kämpfen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) lag bei minus 6,69 Millionen Euro nach minus 7,42 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das Eigenkapital rutschte erneut in Minus, nachdem es bereits im Jahr 2010 mit minus 1,56 Millionen Euro unter die Nulllinie gesunken war. Für 2012 stehen minus 1,7 Millionen Euro in den Büchern, im Jahr 2011 waren es noch plus 3,68 Millionen Euro. Das Unternehmen, das rund 50 Mitarbeiter beschäftigt, verfügt noch über 317 000 Euro an liquiden Mitteln nach 1,62 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Belastend wirkt vor allem, dass sich die große Hoffnung, mit Tiefenwasser-Projekten in Saudi-Arabien schon bald in die schwarzen Zahlen zu kommen, noch immer nicht erfüllt. Dort will man das Tiefenwasser mithilfe des von ItN entwickelten "CFM-Systems" reinigen. Dahinter stecken nanobeschichtete keramische Flachmembranen. Mit deren Hilfe wird Tiefenwasser, das aus jahrtausendealten Kavernen gepumpt wird, zu Trinkwasser aufbereitet. Im Geschäftsbericht bedauert der Vorstand, dass noch kein Auftrag vorliegt, auch wenn die Technologie von ItN Nanovation den bisherigen Filterverfahren überlegen sei. Das Unternehmen hat in diesem Bereich nach eigenen Angaben 19 Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 100 Millionen Dollar (77 Millionen Euro) ausgearbeitet und durchgeplant. "Acht Projekte davon sind inzwischen ausgeschrieben und die Ausschreibungen sind sogar geschlossen", heißt es im Geschäftsbericht.

Für das Jahr 2013 will ItN einen Konzernumsatz im oberen einstelligen Millionenbereich erzielen. Da auch Aufträge erwartet werden, rechnet man für 2013 mit "mit einem nahezu ausgeglichenen Ergebnis". Nachhaltig positive Zahlen "dürften nach aktueller Einschätzung der Gesellschaft aber erst im Jahr 2014 realisierbar sein", heißt es.

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