Saarbrücker Konzert mit Helmut Eisel und Hanan Bar Sela

Saarbrücken. Premiere vor vollem Haus: Ob die Saarbrücker Synagoge jemals so überquoll wie beim ersten gemeinsamen Deutschlandkonzert der Klarinettisten Helmut Eisel und Hanan Bar Sela? Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar, entschuldigte sich bei allen, die keinen Sitzplatz mehr gefunden hatten: "Einem solchen Ansturm ist das Haus nicht gewachsen

Saarbrücken. Premiere vor vollem Haus: Ob die Saarbrücker Synagoge jemals so überquoll wie beim ersten gemeinsamen Deutschlandkonzert der Klarinettisten Helmut Eisel und Hanan Bar Sela? Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar, entschuldigte sich bei allen, die keinen Sitzplatz mehr gefunden hatten: "Einem solchen Ansturm ist das Haus nicht gewachsen." Trotz gelockerter Sicherheitsvorschriften brauchte es eine Viertelstunde Verspätung, bis alle Zuhörer untergebracht waren. Doch sei es, sagte Bermann, ausdrücklicher Wunsch der Musiker gewesen, in der Synagoge aufzutreten.Die zwei Instrumentalisten kennen einander durch Vermittlung von Altmeister Giora Feidman seit zehn Jahren vom Klezmerfestival im israelischen Safed. Hanan Bar Sela gilt in seiner israelischen Heimat als Könner der "Musik der jüdischen Seele", während der Saarländer Eisel seine vielseitige "sprechende Klarinette" in den Dienst musikalischen Crossovers stellt. Hier bot sich die Gelegenheit, den traditionell orientierten, virtuosen Stil Bar Selas mit der expressiveren und moderneren Tonsprache Eisels zu vergleichen. Bei ihrer Zwiesprache setzten die beiden auf ein breitentaugliches Programm bekannter Klezmer-Standards, auf Medleys aus teils swingend gespielten, schmissigen russischen Melodien oder dem Musical "Anatevka" und auf Eigenkompositionen Eisels.

Den vielleicht schwierigsten Part hatte als Dritter im Bunde der junge Pianist Sebastian Voltz, der am E-Piano als aufmerksamer Begleiter wie als Solist eine ebenso souveräne wie originelle Visitenkarte abgab - beispielsweise bei Ausschnitten aus dem neuen Eisel-Projekt "Talking Sinatra". Das Publikum wurde ebenfalls miteinbezogen und durfte seine Begeisterung durch Mitsingen bekunden. kek

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