Saarbrücker Kammerkonzert mit Leipziger Streichern

Saarbrücken · Unter erschwerten Bedingungen trat das "Leipziger Streichquartett" beim achten Saisontermin der Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) auf: Tilman Büning (2. Violine), Ivo Bauer (Viola) und Matthias Moosdorf (Cello) brachten im gut besuchten Konzertsaal der Hochschule für Musik Saar (HfM) den kurzfristig eingearbeiteten Ersatzmann Conrad Muck (1.

Violine; früher Petersen Quartett) mit. Er trat an Stelle des Geigers Stefan Arzberger auf, gegen den in den USA wegen Mordversuchs ermittelt wird.

Bei der eröffnenden Großen Fuge op. 133 von Ludwig van Beethoven wurde dieses Handicap deutlich: Die Musiker schonten sich zwar nicht und gingen mit Feuer und Risiko zur Sache, doch störten gerade in den dynamisch kraftvollen Passagen heftige klangliche Schärfen, Intonationstrübungen und weitere Ungenauigkeiten das Zusammenspiel.

Im Lauf des folgenden B-Dur-Quartetts KV 458 von Wolfgang Amadeus Mozart fand das Ensemble zu soliderem Miteinander: Im Lyrischen gab es ansprechend gestaltete und durchdrungene Momente, dem heiteren Finale mangelte es nicht an Leichtigkeit und Spritzigkeit. Von punktuellen Defiziten abgesehen erfreuten die Leipziger schließlich bei Johannes Brahms ' a-moll-Quartett op. 51, 2 mit einem warmen und homogenen Gesamtbild. Die gesangliche Anmut, die vitalen Aufwallungen im Andante und das zart dahingetupfte Menuett deuteten an, was der Vierer zu leisten vermag.

Nächster Termin der Kammerkonzerte : Freitag, 19. Juni, 19 Uhr, HfM: Duo Esther & Lea Birringer. Info: www.saarbruecker-kammerkonzerte.de

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