Saarbrücker Devetec will nach China expandieren

Saarbrücken · Mit Hilfe eines chinesischen Investors, der bei dem Motoren-Spezialisten Devetec eingestiegen ist, will das Unternehmen in Asien Fuß fassen.

Die Saarbrücker Firma Devetec hat einen strategischen Investor gefunden. Das chinesische Unternehmen habe 26,1 Prozent der Anteile übernommen, teilte der kaufmännische Geschäftsführer Joachim Meyer gestern mit. Devetec ist 2000 aus der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) des Saarlandes hervorgegangen. Ihr Geschäftsmodell ist es, dank spezieller Motoren Strom aus Abwärme zu gewinnen. Der Devetec-Motor funktioniert dabei ähnlich wie eine Dampfmaschine, kann allerdings schon ab Temperaturen von 250 Grad Wärme in Strom wandeln. Erste Pilot-Anlagen laufen bereits unter anderem in der Glas- und Chemieindustrie, aktuell findet die offizielle Markteinführung der Abwärme-Motoren auf der Metallurgie-Fachmesse Metec in Düsseldorf statt.

Mit dem Einstieg der chinesischen Firma ist auch die Gründung eines Joint Ventures in China verbunden, an dem Devetec ein Viertel der Anteile halten wird. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen mit ihrer Tochter Guangdong Deweigao High Technology Energy Abwärmekraftwerke für den gesamten asiatischen Markt produzieren. Ziel des Joint Ventures sei aber auch die konsequente Weiter- und Neuentwicklung von Abwärmekraftwerken, teilte Devetec-Gründer Michael Schmidt mit. China sei auch deshalb ein interessanter Markt, weil mit Hilfe der Abwärmekraftwerke die Vorgaben zur Energieeinsparung und zum Umweltschutz des aktuellen Fünfjahresplans gemeistert werden könnten.

Mit dem Einstieg der Chinesen ist auch eine räumliche Eigenständigkeit verbunden. Aktuell sitzt Devetec noch in HTW-eigenen Hallen, werde aber einen neuen Firmensitz beziehen, teilte das Unternehmen mit. Wie hoch das finanzielle Engagement der Chinesen bei Devetec ist, gibt die Firma nicht bekannt. Darüber sei Stillschweigen bewahrt worden, hieß es. Vor einem Jahr hat Geschäftsführer Schmidt den Wert des Unternehmens gegenüber unserer Zeitung auf rund zehn Millionen Euro geschätzt.

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