Saarbrücker Bildhauer Ernst Alt gestorben - Liebe zur Kirchenkunst

Saarbrücken. "Eine gute Geschichte über ein Bild zu erzählen" - so beschrieb der Maler und Bildhauer Ernst Alt, was ihn bei der Arbeit an seinen Kirchenfenstern, Plastiken, Mosaiken und Reliefs für Kirchen der Region herausforderte. So war es 2006, als er für ein Rundfenster im Pfarrheim St

Saarbrücken. "Eine gute Geschichte über ein Bild zu erzählen" - so beschrieb der Maler und Bildhauer Ernst Alt, was ihn bei der Arbeit an seinen Kirchenfenstern, Plastiken, Mosaiken und Reliefs für Kirchen der Region herausforderte. So war es 2006, als er für ein Rundfenster im Pfarrheim St. Marien in Dudweiler die gebärende Gottesmutter im Kampf gegen den Drachen zeigte und dabei ein Motiv aufgriff, das ihn als 20-Jährigen in einer Wandarbeit für die Hebammenschule des Rastpfuhlkrankenhauses gepackt hatte. Darin lag, was den in Saarbrücken geborenen, im Hunsrück aufgewachsenen und später im Kloster Benediktbeuren eingeschulten und für den Priesterberuf vorgesehenen Ernst Alt beschäftigte: religiöse Themen aus der Sicht des Künstlers zu zeigen. Dafür überschritt er die Alpen, um sich in Florenz und Rom selbst zu bilden.

Mitte der 1950er Jahre kam er zurück nach Saarbrücken, wo er in seinem Elternhaus in St. Arnual sein Atelier aufbaute. Eine religiös motivierte Figurenwelt entstand, doch nicht für Galerien, sondern für Kirchen. Denn sein Blick ging in eine andere Richtung, worauf der Titel der ihm 2003 gewidmete Monographie "Mnemosyne" verweist: Die Mutter der Musen und die Göttin des Gedächtnisses, ihr galt sein Augenmerk als Künstler. "Es darf noch mal gelebt werden", bemerkte er mit Blick auf das Fenster, das den Kampf zwischen Gottesmutter und Drachen zeigte.

Es bezeugt Erinnerung und damit Gegenwart. Nun bezeugt es auch die Erinnerung an den am 31. März im Alter von 78 Jahren in Saarbrücken verstorbenen Künstler. Denn sein Werk wird bleiben, ob als Handlauf an der Basilika St. Johann, als Portal der Pfarrkirche Ahrweiler, als Fenster in St. Ludwig Saarlouis oder als Bronzebozzetto für den Osterleuchter von St. Peter in Trier: Hier lebt Ernst Alt weiter.sg

Foto: privat

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