Saarbrücken und Mainz haben Lösung für Flughafen-Kooperation

Saarbrücken · Die angestrebte Zusammenarbeit der Flughäfen Saarbrücken-Ensheim und Zweibrücken hat unter dem Druck der EU-Kommission Gestalt angenommen. Voraussichtlich am 15.

Mai reisen der saarländische Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke und der rheinland-pfälzische Verkehrsstaatssekretär Günter Kern (beide SPD) zusammen nach Brüssel. Dort stellen sie nach Angaben der Sprecher beider Ministerien einen gemeinsamen Business-Plan für die defizitären Flughäfen vor. Die EU-Kommission dringt auf enge Zusammenarbeit, weil sie verhindern will, dass sich die beiden Airports weiterhin auf Kosten der Steuerzahler Konkurrenz machen.

In den lange Zeit stockenden Kooperationsverhandlungen haben sich die beiden Länder jetzt offenbar auf eine Lösung verständigt. In Brüssel will man das Modell eines Flughafensystems vorstellen, wie Barke und Marco Pecht, Sprecher des Mainzer Ministeriums, sagten. Dabei können zwei nahe beieinander liegende Flughäfen zu einem Standort erklärt werden. Grundlage dafür ist "eine gemeinsame Entgeltordnung und eine Aufteilung der Verkehre", sagte Barke. Zu Details der vereinbarten Aufteilung äußerte er sich nicht. Ob das Modell umgesetzt wird, entscheidet sich daran, wie die EU-Kommission es bewertet. Saarbrücken hat einen Schwerpunkt im Linienverkehr, Zweibrücken bietet im Wesentlichen Charter-Ferienflüge an. Die bislang von Rheinland-Pfalz favorisierte Vollfusion zu einem Saar-Pfalz-Airport "ist dagegen vom Tisch", sagte Pecht.

Das Saarland lehnte dies wegen hoher Verlustrisiken ab. Aber auch die von Barke vorgeschlagene Variante, den Flugbetrieb in Zweibrücken mit zu managen, wird nicht mehr verfolgt. Rheinland-Pfalz sah die Mitsprache am Zweibrücker Flughafen in Gefahr. In Gespräch ist aber noch, eine gemeinsame Managementgesellschaft zu gründen.

Was den Businessplan angeht, strebt Barke für Saarbrücken an, im Flugbetrieb bis 2020 "eine schwarze Null zu schreiben". Für 2024 ist eine halbe Million Euro Gewinn geplant. Damit wäre eine Kernauflage der EU erfüllt. Die von der EU erlaubten Beihilfen für Infrastruktur und Sicherheit sollen sich auf vier Millionen Euro pro Jahr belaufe n.

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