Saarbahn fährt jetzt auch durch Riegelsberg

Riegelsberg. Exakt um 12.07 Uhr setzte sich am Samstag die erste Saarbahn zu ihrer Jungfernfahrt auf dem 4,8 Kilometer langen neuen Bauabschnitt durch Riegelsberg in Bewegung. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Zug bereits sieben Jahre Verspätung. Denn, wie die Festredner einräumten, sollte die Saarbahn schon 2002 kommen

Riegelsberg. Exakt um 12.07 Uhr setzte sich am Samstag die erste Saarbahn zu ihrer Jungfernfahrt auf dem 4,8 Kilometer langen neuen Bauabschnitt durch Riegelsberg in Bewegung. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Zug bereits sieben Jahre Verspätung. Denn, wie die Festredner einräumten, sollte die Saarbahn schon 2002 kommen. Ständige Querelen um Baustellen, die weitere Finanzierung des Projektes sowie Einsprüche der Bürger hatten für starke Verzögerungen gesorgt. Am 30. März 2009 wurde dann doch noch zwischen Land, Gemeinde und dem Unternehmen eine Finanzierungsvereinbarung für den jüngsten Bauabschnitt erreicht. Demnach erklärte sich der Gemeinderat in Riegelsberg bereit, 150 000 Euro als Anschubfinanzierung zur Inbetriebnahme zu leisten. Und das Unternehmen steuerte 280 000 Euro bei. "Mit den negativen Schlagzeilen ist jetzt Schluss. Denn sie bewegt sich doch", bilanzierte deshalb während des Festakts Saarbahn-Geschäftsführer Peter Edlinger. Sein Geschäftsführer-Kollege Norbert Reuter glaubt an positive Effekte für die Siedlungsstruktur und stabile Mieten, weil Gegenden mit guter Verkehrsanbindung gefragt seien. Dies fördere auch Neu-Ansiedlungen. Jetzt könne man bequem in 30 Minuten zwischen Riegelsberg und der Saarbrücker Innenstadt hin- und herpendeln. Der Saarbahn-Betrieb auf dem neuen Streckenabschnitt wird voraussichtlich 340 000 Euro jährlich kosten. Auch Wirtschaftsminister Joachim Rippel (CDU) sieht einen großen Zuwachs an Kunden für die Saarbahn. Jüngste Untersuchungen zeigten, dass bis zu zehn Prozent der Bürger bereit seien, das Auto stehen zu lassen und umzusteigen, wenn Fahrpreise, Qualität und die Zahl der Verbindungen stimmen. Riegelsbergs Bürgermeister Lothar Ringle (SPD) verwies darauf, dass ein Saarbahn-Abonnement beispielsweise deutlich günstiger sei als ein Dauerparkplatz auf dem Saarbrücker Beethovenplatz. 2013 bis LebachNun würden alle weiteren Saarbahn-Baumaßnahmen bis Lebach planmäßig eingehalten, versprach Saarbahn-Geschäftsführer Reuter. Schon kommende Woche beginnen die Bauarbeiten auf der 2,6 Kilometer langen Strecke zwischen Walpershofen und Heusweiler, wo die Saarbahn Anfang 2011 halten soll. Bis 2013 werde Lebach erreicht. Hier sei vor allem noch die Sanierung des 100 Jahre alten Eiweiler Viadukts erforderlich sowie des 460 Meter langen Spitzeichtunnels bei Landsweiler. Dieser bekommt eine neue Stahlbeton-Innenverkleidung. Für den Bauabschnitt Püttlingen-Etzenhofen bis Lebach-Jabach werden noch einmal rund 70 Millionen Euro veranschlagt. Insgesamt kostet das Projekt von Saargemünd bis Lebach 390 Millionen Euro. Das Land übernimmt 190 Millionen Euro, 200 Millionen Euro der Bund und die Stadtbahn Saar GmbH.

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