Saarbahn-Bau liegt voll im Plan

Saarbrücken. Der Weiterbau der Saarbahn verläuft planmäßig. Nach Pleiten, Pech und Pannen, die den Ausbau durch Riegelsberg begleitet hatten, "geht es zurzeit zügig voran", sagt Bauleiter Frank Ehrhardt. Er arbeitet für das Stuttgarter Beratungs- und Entwicklungsbüro Drees & Sommer, dem die Bau-Aufsicht übertragen wurde

Saarbrücken. Der Weiterbau der Saarbahn verläuft planmäßig. Nach Pleiten, Pech und Pannen, die den Ausbau durch Riegelsberg begleitet hatten, "geht es zurzeit zügig voran", sagt Bauleiter Frank Ehrhardt. Er arbeitet für das Stuttgarter Beratungs- und Entwicklungsbüro Drees & Sommer, dem die Bau-Aufsicht übertragen wurde. Für die Saarbahn ist Daniel Bürtel der Projektmanager.Bis Ende des Jahres wird nach jetzigen Planungen der Streckenabschnitt Walpershofen/Etzenhofen bis zum Heusweiler Markt fertig sein. Parallel baut die Gemeinde dort einen neuen Busbahnhof, um die Saarbahn später mit dem Busverkehr in der Region zu verknüpfen. Sowohl die Gleisbau-Arbeiten als auch die Verlege-Arbeiten für die Oberleitungen und die Signal-Anlagen sind in vollem Gange. Dafür zuständig ist eine Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen Depenbrock (Stemwede), Schreck-Mieves (Braunschweig) und Gleisbau Maas (Moers). Bis zu 50 Mitarbeiter der drei Bauunternehmen "sind ständig im Einsatz", erläutert Ehrhardt.

Die Strecke ist 2,8 Kilometer lang. Doch man hat es hier mit insgesamt vier Brücken zu tun. Das größte Bauwerk war der Neubau der 50 Meter langen Stahlbrücke in Walpershofen. Die alte Brücke hat man entfernt und Bohrpfähle zehn Meter tief in die Erde getrieben, die später das Fundament stützen sollen. Die Brückenteile kamen aus Kärnten und wurden Ende Juni zusammengefügt.

Im kommenden Jahr "wird die neue Strecke auf Herz und Nieren getestet", beschreibt Bauleiter Ehrhardt die nächsten Schritte. Die Saarbahn testet die Strecke dann in Volllast. Außerdem muss sie noch vom Eisenbahn-Bundesamt abgenommen werden. "Auch die Fahrer müssen geschult werden, damit sie diesen Streckenabschnitt kennenlernen", so die Experten. Zur Jahreswende 2011/2012 soll der Fahrbetrieb zwischen Walpershofen/Etzenhofen und Heusweiler Markt aufgenommen werden. Diese 2,8 Kilometer lange Teilstrecke ist mit Gesamtkosten von 17 Millionen Euro kalkuliert.

Allerdings laufen auch schon die Arbeiten für den letzten Teilabschnitt, der von Heusweiler bis nach Lebach-Jabach führt. Vor allem der Spitzeichtunnel zwischen Heusweiler-Eiweiler und Lebach-Landsweiler ist eine Herausforderung. Der 100 Jahre alte Tunnel ist 476 Meter lang. Er war total zugewachsen, eine neue Versorgungsstraße musste gebaut werden. Für die Saarbahn ist er zu eng. Also muss er breiter und höher gemacht werden, ohne dass die Stabilität leidet. Diese Aufgabe hat der saarländische Bergbau-Spezialist Saar-Montan übernommen.

Zurzeit reißt man Meter für Meter die alte Innenschale heraus und verfestigt den Tunnel mit Spritzbeton. Später erhält er über die gesamte Länge eine neue Innenschale. "Bis Herbst 2011 sollen wir fertig sein", sagt Saar-Montan-Geschäftsführer Michael Hoffmann. Allein die Tunnelsanierung kostet fünf Millionen Euro. Der gesamte Streckenabschnitt vom Heusweiler Markt bis nach Lebach-Jabach ist mit insgesamt 53 Millionen Euro veranschlagt.

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