Saar-Verkehrsverbund sorgt für mehr Flexibilität

Saarbrücken. Jährlich befördert der saarländische Verkehrsverbund - ein Zusammenschluss kommunaler und privater Busunternehmen sowie der Deutschen Bahn - rund 78 Millionen Fahrgäste. Heute wird offiziell im Saarbrücker Schloss das fünfjährige Bestehen des Saar-VV gefeiert.Der Start eines einheitlichen Tarifsystems für die Nutzung aller saarländischer Verkehrsunternehmen am 1

Saarbrücken. Jährlich befördert der saarländische Verkehrsverbund - ein Zusammenschluss kommunaler und privater Busunternehmen sowie der Deutschen Bahn - rund 78 Millionen Fahrgäste. Heute wird offiziell im Saarbrücker Schloss das fünfjährige Bestehen des Saar-VV gefeiert.Der Start eines einheitlichen Tarifsystems für die Nutzung aller saarländischer Verkehrsunternehmen am 1. August 2005 stellt aus der Sicht von Albert Hettrich heute noch "den bahnbrechendsten Schritt zur Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs an der Saar dar". Hettrich war damals als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium maßgeblich am Aufbau dieses Verbundsystems beteiligt. Einheitliche Tarife und gute Umsteigemöglichkeiten erleichterten dem Nutzer von Bus und Bahn die Orientierung und erhöhten die Attraktivität.Auf dem Weg dorthin sieht der Staatssekretär im Umweltministerium, Dieter Grünewald (Grüne), noch zahlreiche Herausforderungen. Auch Grünewald war schon als Chef der Regionalbus Saar-Westpfalz (RSW), heute Saar-Pfalz-Bus, von Anfang an am Aufbau des Verkehrsverbundes beteiligt. Jetzt gehe es darum, neue Angebote für den Freizeitverkehr zu schaffen. Und auch bei den Jobtickets für Unternehmen sei längst noch nicht das Potenzial ausgeschöpft. Bis 2011 soll es nochmals eine deutliche Verbesserung im Service geben. So werden Busse und Bahnen technisch dafür ausgerüstet, den Nutzern bei Bedarf Informationen auf das Handy zu senden. So könne man auf einen Blick ersehen, ob Busse oder die Bahn verspätet sind. Auch sollen noch mehr Bahnhöfe mit elektronischen Anzeigetafeln ausgerüstet werden, die diese Informationen liefern. Weiteren Verbesserungsbedarf sieht auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Deren Vertreter, Bernd Oleynik, mahnt vor allem Verbesserungen bei den Umsteigemöglichkeiten an. Nach seiner Beobachtung haben viele benachbarte Verkehrs-Betriebe ihre Fahrpläne nicht ausreichend aufeinander abgestimmt. Deshalb könne man gegenwärtig zwar von einem Tarifverbund, nicht aber einem echten Verkehrsverbund reden. Die Landesregierung fordert Oleynik auf, noch rund zwei Millionen Euro zusätzlich für den Verbund in die Hand zu nehmen. Nur so ließe sich das Angebot zu Schwachlastzeiten, etwa am Abend, ausbauen. Oder Gegenden besser versorgen, in denen viele sozial Benachteiligte wohnen, die auf den Bus angewiesen sind. Kritik üben die Gewerkschaften Verdi und Transnet auch an der Tarifpolitik des Saar-VV. Sie fordern einen Branchentarifvertrag und haben deshalb parallel zur Jubiläumsfeier Demonstrationen angekündigt. Meinung

Den Service noch verbessern

Von SZ-RedakteurThomas Sponticcia Der saarländische Verkehrsverbund hat sich bewährt. Ein Anreiz, vom Auto auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umzusteigen. Denn man kann mit einem Fahrschein kreuz und quer durch das Land fahren, zu einem Tarif, zu jeder Zeit und mit jedem beliebigen Verkehrsunternehmen. Das bringt mehr Flexibilität. Allerdings muss der Service weiter verbessert werden. Denn häufig sind die Umsteigezeiten zwischen Bus und Bahn beziehungsweise zwischen zwei benachbarten Busunternehmen zu lang. Verpasst man den Anschluss, muss man meist lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Das sollte sich ändern. HintergrundAm Saarländischen Verkehrsverbund (Saar-VV) sind folgende Unternehmen beteiligt: Saar-Pfalz-Bus GmbH, Stadtbahn Saar GmbH, KVS Kreisverkehrsbetriebe Saarlouis GmbH, NVG Neunkircher Verkehrs AG, Völklinger Verkehrsbetriebe GmbH, Aloys Baron Reisen GmbH, Lay Reisen - on Tour GmbH, Nikolaus Kirsch GmbH. Und die DB Regio AG als Kooperationspartner. red

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