Saar-Unternehmen bleiben zuversichtlich

Saarbrücken/München · Die anhaltend stabile Inlandsnachfrage lässt die Erwartungen der Unternehmen bundesweit ansteigen. An der Saar bleibt wegen der guten Exportzahlen auch die Einschätzung der aktuellen Lage positiv.

Die saarländischen Unternehmen blicken weiter optimistisch hin die Zukunft. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage der saarländischen Industrie- und Handelskammer (IHK) unter rund 300 Unternehmen mit über 120 000 Beschäftigten. Damit stemmt sich die Saar-Wirtschaft weiter gegen den bundesweiten Trend. Das Ifo-Konjunkturbarometer zeigt einen leichten Abwärtstrend - die Unternehmen auf Bundesebene waren mit der aktuellen Geschäftslage unzufrieden, blicken aber optimistisch in die Zukunft.

Im Saarland dagegen beurteilen die Betriebe ihre Lage nochmals etwas positiver als im Vormonat. Der IHK-Lageindikator stieg um 1,2 Punkte auf 36,3 Zähler. Das war der fünfte Anstieg in Folge. Aufwärts gerichtet bleiben auch die Aussichten der Unternehmen: Der IHK-Erwartungsindikator erreichte mit einem Anstieg von 1,8 Punkte auf 4,3 Zähler den höchsten Stand seit anderthalb Jahren. "Das bedeutet: Die Saarwirtschaft bleibt auch während der Sommermonate auf einem moderaten Wachstumskurs", kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen die Ergebnisse. "Trotz des labilen weltwirtschaftlichen Umfeldes dürfte das Auslandsgeschäft auch in diesem Jahr wieder zur wichtigsten Antriebskraft werden. Rückenwind kommt aber verstärkt auch vom privaten Konsum, der von der guten Arbeitsmarktlage profitiert. Wir rechnen damit, dass im weiteren Jahresverlauf 2500 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden." Die Kammer geht weiterhin von einem Wachstum von rund 1,5 Prozent für dieses Jahr aus.

Insgesamt bewerten 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 48 Prozent mit befriedigend und acht Prozent mit schlecht. Gute Geschäfte melden vor allem der Fahrzeugbau, die Keramikindustrie, die Medizin-, Mess- und Automatisierungstechnik sowie die Gummi- und Kunststoffindustrie. Im Maschinenbau, in der Elektroindustrie, bei den Gießereien, im Stahlbau, im Ernährungsgewerbe und in der Pharmaindustrie ist die Lage überwiegend befriedigend. In der Stahlindustrie ist die Lage weiterhin angespannt. Im Dienstleistungsbereich berichten 96 Prozent der befragten Betriebe über gute oder befriedigende Geschäfte. Überwiegend positiv ist die Stimmung auch im Handel, der von der gestiegenen Kaufkraft der Verbraucher profitiert.

Bundesweit gibt es zumindest bei der Erwartung für die kommenden Monate Entwarnung: Die Erwartungen für das kommende halbe Jahr hellten sich auf: "Die deutsche Wirtschaft bleibt in einem moderaten Aufschwung", sagte der neue Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Clemens Fuest. Grund für den Optimismus ist nach Aussage von Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe die anhaltend gute Inlandsnachfrage. Diese bleibe nach wie vor Motor der Wirtschaft, sagte Wohlrabe.

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