Saar-Institute erhöhen die Konto-Gebühren
Saarbrücken · Einige Kreditinstitute im Saarland erhöhen schon zu Beginn des Jahres die Konto-Gebühren. Andere überlegen sich diesen Schritt noch. Begründet wird der Aufschlag mit höheren Kosten.
Einige Bankkunden im Saarland müssen 2016 tiefer in die Tasche greifen. Denn mehrere Geldhäuser haben höhere Kontoführungsgebühren angekündigt. Bei der Kreissparkasse (KSK) Saarpfalz und der Volksbank St. Wendeler Land sollen die Konten schon zum Jahresbeginn teurer werden. Die Sparkasse in St. Wendel und die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz planen im Laufe des Jahres Preiserhöhungen. Die Sparkasse Saarbrücken hat die Girokonto-Gebühr schon am 1. Oktober um einen Euro angehoben, bestätigte ein Sprecher auf Anfrage.
Grund für die höheren Gebühren ist die anhaltende Niedrigzinsphase. Kleinere Institute, deren Geschäfte vor allem vom Einlagen- und Kreditgeschäft abhängen, erwirtschaften angesichts des niedrigen Leitzinses von nur 0,05 Prozent kaum noch Zinserträge. Umgekehrt steigt durch immer mehr Auflagen der Verwaltungsaufwand der Banken, der zu mehr Kosten aber keinen Erträgen führt.
Bei der Kreissparkasse Saarpfalz geht die Gebührenerhöhung mit einer Neuordnung der Konten einher: Das bisherige "Giro Online" wird zum neuen "Giro Basis" und soll ab Januar 0,95 Euro mehr kosten. Die Grundgebühr beträgt dann 2,95 Euro. "Das ist die erste Erhöhung seit zehn Jahren", betont KSK-Chef Armin Reinke. Dafür bekomme der Kunde aber auch mehr geboten. Beispielsweise eine "SMS- oder E-Mail-Info, wenn Geld auf das Konto gebucht wird". Auch die Nutzung der Kontoauszugsdrucker wird künftig 0,95 Euro im Monat kosten. Die Mastercard, vorher im Preis inbegriffen, kostet ab Januar ebenfalls 0,95 Euro. Dafür allerdings stünden den Kreditkartennutzern Rabatte für ein Shopping-Portal mit etwa 500 Händlern zu, sagt Reinke.
Die Volksbank (VB) St. Wendeler Land passt ab Januar die Preise ebenfalls an. Wie die Homburger KSK vertraut die VB auf neue Kontomodelle. "Das bisherige Online-Konto erfährt die deutlichste Anpassung", sagt Bernd Kühn vom VB-Vorstand. Der Grundpreis steige um zwei Euro auf 3,95 Euro. Die Einführung neuer Kontomodelle sei seit 2012 überfällig. Durch die Fusion der St. Wendeler Bank mit der Volksbank Nahe-Schaumberg sei es jetzt zur Vereinheitlichung der Konten gekommen und damit zur Anhebung der Grundgebühr.
Auch die KSK St. Wendel will die Preise anheben. "Die Untersuchung dauert aber noch 2016 an", sagt Vorstandschef Klaus-Dieter Schmitt. "Die Ansprüche der Kunden haben sich geändert, darauf müssen wir reagieren." Ähnlich geht es der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz. "Wir sind derzeit an der Prüfung und Überarbeitung der Kontomodelle", sagt Vorstandssprecher Wolfgang Brünnler. Doch die Prüfung dauere noch bis Mitte 2016 an. Für die Volksbank Untere Saar ist das Anheben der Kontoführungsgebühr zwar ein Thema. "Eine konkrete Planung gibt es aber nicht", sagt Jürgen Kleinhanß vom Marketing.