Saar-Ferngas wird zu Enovos und Creos

Luxemburg. Gleich zweimal musste der neue deutsch-luxemburgisch-belgische Energiekonzern, der Anfang des Jahres aus der Fusion von Saar Ferngas, Cegedel und Soteg entstanden ist, eine Namensagentur bemühen

Luxemburg. Gleich zweimal musste der neue deutsch-luxemburgisch-belgische Energiekonzern, der Anfang des Jahres aus der Fusion von Saar Ferngas, Cegedel und Soteg entstanden ist, eine Namensagentur bemühen. Denn Enovos International, so der zukünftige Name der Holding-Gesellschaft, wird sich in zwei Geschäftsbereiche aufgliedern: Erzeugung, Kauf und Verkauf von Strom und Gas werden in Zukunft in den Gesellschaften Enovos Deutschland und Luxemburg gebündelt. Der Netzbetrieb, der einer gesetzlichen Regulierung unterliegt, wiederum wird unter den Namen Creos Deutschland und Creos Luxemburg firmieren. Das verkündeten gestern die Manager des neuen Unternehmens, Jean Lucius, Romain Becker und Hanno Dornseifer in Esch-sur-Alzette in Luxemburg.Für Saar Ferngas heißt das Abschied nehmen. Bis Sommer soll der Name getauscht sein. Dann wird die bisherige Saar-Ferngas als Enovos Deutschland firmieren, Saar Ferngas Transport wird in Creos umbenannt.Bis Sommer befindet sich der neue Energieversorger in der Aufbauphase. Bisher existiert nur die Holdinggesellschaft Enovos International - ihr Firmensitz wird voraussichtlich Esch-sur-Alzette sein - fest steht das allerdings noch nicht. Bevor die Töchter an den Start gehen können, muss Fusionspartner Cegedel von der Börse genommen werden. Erst dann kann das Unternehmen vollständig in die neue Gesellschaft eingegliedert werden.Bis Mitte Mai läuft ein Übernahmeangebot für die freien Aktionäre von Cegedel (sie halten ca. 18 Prozent). Lucius ist aber optimistisch, genug Aktien zu bekommen, um Restaktionäre mit einem so genannten Squeeze out abfinden zu können. Ziel der Fusion, die vor zwei Jahren der luxemburgische Wirtschaftsminister Jeannot Krecké auf den Weg gebracht hat, war es, einen regionalen Versorger zu schaffen, der angesichts seiner Größe die Chance hat, im europäischen Energiemarkt zu bestehen und attraktive Konditionen beim Einkauf zu bekommen. Ziel ist es aber auch, das Vertriebsgebiet deutlich auszuweiten - gerade die Position in Frankreich und Belgien soll ausgebaut werden. In Deutschland wird Enovos auch Strom anbieten. Kreckés Einsatz wird auch in der neuen Eigentümerstruktur des Saar-Lux-Versorgers deutlich: Der luxemburgische Staat ist mit 39,1 Prozent (direkt und über die Strukturbank SNCI) größter Aktionär des neuen Unternehmens. Weitere Anteile halten: Arcelor Mittal (23,5 %), Eon Ruhrgas (10,8 %), RWE Energy (19,8 %) und Electrabel (5,1 %).Erste Großinvestitionen hat das Unternehmen auch schon angekündigt. Enovos will insgesamt eine Milliarde Euro in ein neues Gaskraftwerk, den Pumpspeicher Vianden, Clean Coal in Rotterdam, erneuerbare Energien und den Netzausbau investieren.

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