Saar-Baufirmen in Ramstein gut im Geschäft

Ottweiler. Die US-Airbase in Ramstein ist eine Welt für sich. 1400 Hektar umfasst das Gelände. 35000 Militär-Angehörige sowie 6000 Zivilisten arbeiten und leben dort - auf dem größten Stützpunkt der US-Luftwaffe außerhalb der Vereinigten Staaten. Lockheed-Militärtransporter der Typen Hercules und Galaxy schweben ein und starten von den beiden Bahnen

Ottweiler. Die US-Airbase in Ramstein ist eine Welt für sich. 1400 Hektar umfasst das Gelände. 35000 Militär-Angehörige sowie 6000 Zivilisten arbeiten und leben dort - auf dem größten Stützpunkt der US-Luftwaffe außerhalb der Vereinigten Staaten. Lockheed-Militärtransporter der Typen Hercules und Galaxy schweben ein und starten von den beiden Bahnen. Nicht nur militärisch wird auf diesem Drehkreuz im Herzen der Pfalz eine Menge bewegt. Auch für die Baufirmen in der Region sind die Amerikaner ein wichtiger Auftraggeber. Vor allem die Saarländer bekommen von diesem Kuchen ein gutes Stück ab. "Die Bauinvestitionen auf der Airbase Ramstein belaufen sich auf rund 100 Millionen Euro pro Jahr", erläutert Jürgen Raber (Foto: Ruppenthal), Vorstandsvorsitzender der Ottweiler Baugruppe OBG. Hinzu kommt ein so genanntes Housing-Programm in Höhe von 200 Millionen Euro, das die Jahre 2004 bis 2009 umfasst. Die alten Wohngebäude, die bisher eher Kasernen-Charakter hatten, werden abgerissen und durch großzügig geschnitten Reihenhäuser ersetzt. Allein die OBG-Gruppe hat im Rahmen dieses Programms eine Bauleistung von mehr als 100 Millionen Euro abgewickelt. "Im Housing-Programm sind wir damit bis heute der größte Auftragnehmer", sagt Walter Eberhardt, geschäftsführender Gesellschafter der federführenden OBG Hochbau. Außerdem verfüge man noch über einen Auftragsbestand von rund 20 Millionen Euro. "Wir bauen hier ganze Statteile neu", sagt Oberbauleiter Thomas Thiel. Dazu zählen nicht nur die Häuser, sondern auch Straßen, Ver- und Entsorgungsleitungen, neue Telekommunikationsnetze sowie die Außenanlagen der Häuser mitsamt der Begrünung. "Der Grillplatz darf auch nicht fehlen." Das Programm umfasst den Abriss von 100 alten Wohnblöcken und den Bau von 700 Reihen- und Doppelhäusern - und das nicht nur auf dem Airbase-Gelände selbst, sondern auch in Kaiserslautern und Landstuhl. Dazu gehören ferner die "Residenzen" von zwei US-Generälen - mitsamt den entsprechenden Sicherheits-Einrichtungen. Hinzu kommen der Bau von Regenrückhalte- oder Abscheiderbecken, ein Sicherheitsinspektions-Gebäude für Großfahrzeuge sowie Umbau und Erweiterung eines Kindergartens. "Um flexibel und im Zeitplan zu bleiben, setzen wir bei der Vergabe der Handwerks-Leistungen wie Maler-, Fliesen-, Elektro- oder Schreinerarbeiten fast nur auf Unternehmen aus der Region", erläutert Walter Eberhardt. Doch nicht nur die OBG ist bei den Amerikanern groß im Geschäft. "Ohne deren Aufträge sähe es in der saarländischen Bauwirtschaft düster aus", sagt Philipp Gross (Foto: Ruppenthal), geschäftsführender Gesellschafter der St. Ingberter Baugruppe Gross. "Auch wir wickeln immer wieder zahlreiche Aufträge für die US-Streitkräfte ab." Andere Saar-Firmen wie das Saarbrücker Unternehmen Klima Becker haben sich ebenfalls gegen Wettbewerber durchgesetzt. "Wir haben den Zentralbunker des Stützpunkts für mehrere Millionen Euro klimatechnisch auf den neuesten Stand gebracht", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Becker.

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