RWE und Eon verkaufen Enovos-Anteile

Luxemburg/Saarbrücken · Die Energiekonzerne RWE und Eon verkaufen ihre Anteile an dem Luxemburger Strom- und Gasversorger Enovos. Die deutschen Aktivitäten von Enovos sind in Saarbrücken gebündelt.

Die mit den Folgen der Energiewende kämpfenden Versorger RWE und Eon bessern ihre Kassen durch einen Verkauf in Luxemburg auf. Sie trennen sich von ihren Minderheitsanteilen am dortigen Energiekonzern Enovos International, der der seinen deutschen Hauptsitz in Saarbrücken hat.

Es sei ein Kaufvertrag mit einem Bieterkonsortium unter der Führung des Großherzogtums Luxemburg und der Investmentgesellschaft Ardian unterzeichnet worden, gaben die beiden Konzerne bekannt. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. RWE hielt 18,4 Prozent an Enovos, Eon kam auf zehn Prozent. Laut Enovos arbeiten 1400 Mitarbeiter in der Gruppe, der Umsatz 2014 wird mit knapp 2,6 Milliarden Euro ausgewiesen. Größte Anteilseigner sind bereits der Staat Luxemburg und Ardian. Weitere Anteile hält unter anderem die Stadt Luxemburg. Der Anteilsverkauf soll im ersten Quartal 2016 abgeschlossen werden. Das Geschäft steht den Angaben zufolge aber noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Rates der Stadt Luxemburg, des RWE-Aufsichtsrates sowie der zuständigen Kartellbehörden.

Die Enovos SE mit Sitz in Saarbrücken bündelt die deutschen Aktivitäten des Konzerns. Enovos ist mit Partnerunternehmen unter anderem in der Strom- und Gasversorgung tätig und beliefert zahlreiche Groß-, aber auch Endkunden mit Energie. Beteiligungen hält Enovos unter anderen an der Saarbrücker Energis (28,06 Prozent) und an Stadt- und Gemeindewerken in der Region. Im Bereich der erneuerbaren Energie ist Enovos nicht zuletzt am Bau der Saar-Windmühle bei Schiffweiler beteiligt. Investiert werden dort 21 Millionen Euro. Die Schwestergesellschaft im Gas-Bereich ist die Firma Creos, die Erdgas-Leitungen im gesamten Südwesten betreibt, plant und wartet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort