RWE bekennt sich zur Saar-Tochter

Saarbrücken · Der Energiekonzern RWE wird die Mehrheit am saarländischen Versorgungsunternehmen VSE nicht abgeben. Das bekräftigte gestern der RWE-Vorstandsvorsitzende Peter Terium nach einem Gespräch mit Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD ). "Die VSE ist eine erfolgreiche Beteiligung mit einem guten Geschäftsmodell.

Teile davon wenden wir auch auf Konzernebene an", sagte Terium. RWE hält 50 Prozent und eine Aktie an der VSE. Die übrigen Anteile gehören unter anderem saarländischen Landkreisen und dem Land selbst.

Die Gesprächspartner forderten, dass die Versorgungssicherheit neben der Wirtschaftlichkeit und der Umweltverträglichkeit höchste Priorität im künftigen deutschen Strommarkt haben muss. Wenn immer mehr Strom aus Sonne oder Wind ins Netz dränge, "muss das Vorhalten von Kraftwerken vergütet werden, die Strom produzieren, wenn die Sonne nicht scheint oder Windstille herrscht", forderte Terium. Nach Auffassung von Kramp-Karrenbauer und Rehlinger müssen auch die Stromfabriken an der Saar zu den systemrelevanten Kraftwerken gehören, die nicht stillgelegt werden dürfen. Die Entscheidung darüber treffen die Betreiber der Übertragungsnetze und die Bundesnetzagentur .

Würden nämlich die Kraftwerke abgeschaltet, könne es passieren, dass die Versorgungssicherheit des Saarlandes vom Strom des französischen Atomkraftwerks in Cattenom abhängt. "Es darf nicht sein, dass Deutschland aus der Kernkraft aussteigt und grenznahe Regionen dann auf französischen Atomstrom angewiesen sind", sagte die Ministerpräsidentin. Dann könne das Saarland auch die Stilllegung von Cattenom nicht mehr fordern. Rehlinger versicherte, "dass wir diese Themen bei der Strommarkt-Diskussion mit Nachdruck vertreten werden".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort