Russland wirbt bei Kanzlerin Merkel für Opel-Verkauf an Magna

Moskau. Im Bieterwettstreit um die Übernahme des Autobauers Opel will sich Russlands Präsident Dmitri Medwedew heute bei einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel persönlich für den Zuschlag einsetzen

Moskau. Im Bieterwettstreit um die Übernahme des Autobauers Opel will sich Russlands Präsident Dmitri Medwedew heute bei einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel persönlich für den Zuschlag einsetzen. Die geplante Übernahme des Opel-Pakets durch die russische Sberbank und den kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna sei Thema bei den deutsch-russischen Regierungskonsultationen im Schloss Schleißheim bei München. "Wir unterstützen diesen Kauf und werden auch an alle anderen appellieren, dieses Geschäft zu befürworten", sagte Medwedews außenpolitischer Berater Sergej Prichodko. An der Übernahme sind auch der belgische Finanzinvestor RHJ International und der chinesische Autobauer BIAC interessiert.Unterdessen rät der hessische Witschaftsminister Dieter Posch (FDP) zur Offenheit im Umgang mit den Opel-Interessenten. Sicherlich habe bei der Entscheidung für eine Brückenfinanzierung von 1,5 Milliarden Euro das Interesse des kanadisch-österreichischen Zulieferers Magna an Opel mangels anderer Bewerber eine Rolle gespielt. Andere Interessenten seien dabei aber nicht ausgeschlossen worden und sollten es auch nicht werden. Nach jüngstem Stand bekräftigen die Bundesländer mit Opel-Standorten Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen zwar, dass sie den kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna favorisierten. Und auch SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier (SPD) räumt Magna die besten Chancen ein. Die Bundesregierung machte gestern aber deutlich, dass das Rennen offen ist und die letzte unternehmerische Entscheidung beim Opel-Mutterkonzern General Motors liege. Die Finanzhilfen der Länder für Opel sollen an Bedingungen geknüpft werden. Der neue Eigentümer müsse schriftlich auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, einen sozialverträglichen Stellenabbau zusagen. Er solle einen EU-kompatiblen Vertrag vorlegen, der Nachverhandlungen mit der EU-Kommission ausschließt. dpa

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