Russen wollen Ostsee-Pipeline ausbauen

St Petersburg · Der russische Gasmonopolist Gazprom baut zusammen mit westeuropäischen Partnern zwei neue Stränge der Ostsee-Pipeline Nord Stream. Damit soll die Energieversorgung der EU-Staaten abgesichert und die krisengeschüttelte Ukraine als bisher wichtigstes Transitland für russisches Erdgas umgangen werden, wie der Konzern gestern mitteilte.

Der Bau der Pipeline werde "zur Erhöhung der Sicherheit und Zuverlässigkeit der Lieferungen" beitragen, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller.

Das Projekt, an dem sich auch Eon aus Deutschland, OMV aus Österreich sowie der britisch-niederländische Shell-Konzern beteiligen, gilt vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise als großer Coup. Mit den zwei geplanten neuen Strängen verdoppelt sich die Kapazität von Nord Stream um weitere 55 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Die Ukraine dürfte dadurch ihre Bedeutung als bislang wichtigstes Transitland für russisches Gas nach Westeuropa verlieren. Von 2020 an will Moskau kein Gas mehr durch die Ukraine nach Westeuropa liefern. Russland hält die Ukraine für unzuverlässig und hatte dort in der Vergangenheit illegales Abzapfen von Gas beklagt. Die beiden Länder streiten zudem über Lieferpreise und Gasschulden.

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