Bochum Ruhrtriennale kreist um Zukunftsvisionen

Bochum · ( Jedes Jahr im Spätsommer verwandeln sich im Ruhrgebiet ehemalige Zechen, Halden und Stahlwerke in Aufführungsorte für Opern, Theaterstücke und Tanzvorführungen – Es ist wieder Ruhrtriennale. Dieses Jahr startet das Festival am 18. August mit der Oper „Pelléas et Mélisande“ von Claude Debussy. In der Bochumer Jahrhunderthalle ist dann die kanadische Sopranistin Barbara Hannigan zu erleben. Zuvor hält Nobelpreisträgerin Herta Müller die Festspielrede zur Eröffnung.

Im Mittelpunkt des Festivals stehen diesmal Utopien und Zukunftsvisionen. Dabei wolle man sich von den drei Begriffen „Freude“, „schöner“ und „Götterfunken“ aus Schillers „Ode an die Freude“ leiten lassen, erläuterte Intendant Johan Simons. Die dreijährige Intendanz des Niederländers läuft mit dieser Triennale aus. Bei der Vorstellung des Programms sagte er, seit seinem Antritt habe sich die Welt sehr verändert. Sie wirke manchmal wie aus den Fugen. „Vielleicht können wir mit künstlerischen Götterfunken dem Publikum ein paar Hoffnungsschimmer schenken.“

Bis zum 30. September werden zwischen Duisburg und Dortmund 40 Produktionen zu erleben sein, darunter mehrere Uraufführungen. So meldet sich Elfriede Jelinek mit aktuellen Kommentaren zur US-Politik zurück: Die österreichische Nobelpreisträgerin hat ihren Text „Kein Licht“ von 2011 zum Atomunfall von Fukushima erweitert. In der Uraufführung der mit Spannung erwarteten neuen Fassung in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Duisburg-Nord soll Jelineks Text zum Libretto einer musikalischen Welturaufführung werden: Dabei kombiniert der Komponist Philippe Manoury vorbereitete Partituren mit Live-Elektronik, so dass auch die Musik „zu einem unkontrollierbaren Element“ wird.

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