Romantisch, märchenhaft, lustig

Saarbrücken. Sie gehört zu den Opern-Bestsellern. Hänsel und Gretel, die 1893 uraufgeführte Märchenoper von Engelbert Humperdinck, lockt landesweit immer wieder ins Theater. Ob Dresden, Hamburg, Düsseldorf - mehr als ein Dutzend deutscher Opernhäuser spielen die berühmteste Märchenoper derzeit, ab Samstag auch das Staatstheater

Saarbrücken. Sie gehört zu den Opern-Bestsellern. Hänsel und Gretel, die 1893 uraufgeführte Märchenoper von Engelbert Humperdinck, lockt landesweit immer wieder ins Theater. Ob Dresden, Hamburg, Düsseldorf - mehr als ein Dutzend deutscher Opernhäuser spielen die berühmteste Märchenoper derzeit, ab Samstag auch das Staatstheater.

Warum eigentlich meistens dann, wenn draußen Grillwurst- und Glühweinstände Weihnachtsstimmung beschwören? Hat doch das Grimm'sche Märchen so rein gar nichts mit Weihnachten am Hut. "Das habe ich mich auch schon gefragt", überlegt Andreas Gergen. Gut, da gibt es das Lebkuchenhaus der Hexe. Aber im Märchen ist definitiv Sommer, denn die Kinder sammeln Erdbeeren im Wald. "Wahrscheinlich liegt das daran, dass die Adventszeit an und für sich romantisch ist und die Familien sich dann Zeit füreinander nehmen. Zeit, um gemeinsam ein Märchen zu sehen", vermutet Gergen, der die Märchenoper in Saarbrücken inszeniert. Das soll richtig märchenhaft werden. Und lustig obendrein.

Dass der saarländische Schauspieler und Regisseur gerne mal ein Späßchen einbaut, konnte man in seiner "Zauberflöte" sehen, wo er mit Lokalkolorit kokettierte. Das gibt's bei Hänsel und Gretel nicht. Aber andere Überraschungen, zum Beispiel einen Rahmen im Hier und Jetzt. Schauplatz wird das Kinderzimmer eines Jungen, in dem sich alles abspielt. Sand- und Taumännchen wird es auch als Puppen geben. Gergen will ein Stück Realität abbilden. "Nehmen wir die Hexe: Die soll zeigen, was heute eine Gefahr für Kinder bedeutet." Dabei versucht Gergen, eine Balance zu finden zwischen dem Ziel des Komponisten und der aktuellen Zeit. Er geht von der Geschichte aus und fragt sich, welche Absicht der Musiker damals hatte. Größten Wert, sagt er, lege er darauf, nichts zu entstellen. ld

Premiere im Staatstheater: 19.12. (19.30 Uhr).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort