Roland Mönig tritt im Dezember als Chef der Stiftung an

Saarbrücken · Der Fünfjahres-Vertrag ist bereits perfekt: Roland Mönig, zur Zeit stellvertretender Chef des Museums Kurhaus Kleve, hat am Freitag im Kuratorium das Rennen gemacht. Er tritt nun an die Spitze des Saarlandmuseums.

Es muss ein fulminanter Auftritt gewesen sein. Das hört man aus dem Kuratorium, jedoch nicht offiziell. Einstimmig fiel am Freitag, wie berichtet allerdings nach stundenlangen Debatten, das Votum für Roland Mönig (47) aus. Der ist seit 1997 Stellvertretender Leiter des Museums Kurhaus Kleve, zuletzt war er Interimschef. Das Haus, das es in der "Provinz" schwer hat, genießt trotzdem einen überregionalen Ruf. Mönig, der als Kenner der Klassischen Moderne gilt, setzte sich gegen Barbara Steiner (46) durch, die bis 2011 die Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig leitete und ein dementsprechendes Profil mitbrachte.

Nach der Kuratoriumssitzung am Freitag hatte Kultusminister Ulrich Commerçon (SPD) den Namen Mönigs überraschenderweise nicht bekannt gegeben. Gestern holte er dies auf SZ-Nachfrage nach. "Es ist alles unter Dach und Fach", sagte er. Mönig bekomme einen Fünfjahresvertrag und trete sein Amt am 1. Dezember an. Dies sei bereits am Samstag geklärt worden, so der Minister. Sein Schweigen über den Kuratoriumsbeschluss begründete er unter anderem damit, dass er die wenigen abwesenden Mitglieder zunächst persönlich habe informieren wollen. Dies sei ebenfalls jetzt passiert.

"Wir hatten zwei gleichwertige Kandidaten. Herr Mönig hat das Kuratorium insbesondere dadurch beeindruckt, dass er sehr breit aufgestellt ist", erklärt Commerçon das Votum. Bekanntlich sind die Saarbrücker Stiftungs-Bestände sehr heterogen, reichen vom Zeitungsmuseum bis zur Villa in Nennig. Die Aufgabe des neuen Chefs, der an die Stelle des gekündigten Vorstands Ralph Melcher und von Interims-Vertreter Meinrad Maria Grewenig tritt, besteht nicht nur darin, die "Galerie der Gegenwart" (Vierter Pavillon) an den Markt zu bringen. Offensichtlich gab deshalb Mönigs eher "klassische" Ausrichtung den Ausschlag. Er steht nicht für eine Event orientierte Museumsarbeit. Eine Umwälzung des bisherigen Profils ist bei ihm wohl auszuschließen. Mönig gilt als ein ruhiger, zurückhaltender Mann, der gleichwohl Menschen für Kunst begeistern kann. Am Freitag gelang es ihm offensichtlich, die Kuratoriumsmitglieder für die eigene Person mitzureißen.

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