Rösler will den Aufbau moderner Fertigung mit 40 Milliarden fördern

St Ingbert · Wenn der Mittelstand und die Informationstechnologie (IT) in Deutschland miteinander verwoben werden können, „ist mir um den Standort nicht bange“. Das betonte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gestern bei einer Veranstaltung des FDP-nahen Mittelstandsclubs in St.

Ingbert. Die Veranstaltung stand unter dem Thema "Industrie 4.0 - Chancen für Industrie und Mittelstand". Unter diesem Begriff wird eine Fertigung verstanden, in der die Produkte mit den Maschinen kommunizieren, die sie bearbeiten. Wenn in dem Werkstück bereits alle Informationen für das fertige Produkt enthalten sind, können auch kleine Losgrößen kostengünstig gebaut werden.

Wirtschaftsminister Rösler sieht in dieser neuen industriellen Revolution "eine große Chance für Deutschland". "Wir haben eine starke industrielle Basis und eine kreative IT-Szene. Wir müssen für diese Bereiche eine Infrastruktur schaffen, die beide befruchtet". Auf dieses Gebiet will er im Herbst auch den Schwerpunkt der Förderung legen und kündigte Programme von 40 Milliarden Euro an. Diese sollen auch dazu dienen, dass die deutschen IT-Firmen auf internationalen Märkten Fuß fassen können.

Professor August Wilhelm Scheer, Hochschullehrer und Unternehmer, warnte davor zu glauben, dass sich mit Geld alles richten lässt. Die Unternehmen müssten sich selbst fit für die Industrie 4.0 machen. "Es ist schwer, von bestehender auf neue Technik auszuweichen. Doch es muss sein", sagte Scheer. Die Unternehmen müssten auch ihre Wertschöpfungsketten erweitern. Einem Hersteller von Druckmaschinen dürfe es nicht reichen, seine Maschinen zu verkaufen. Er müsse dafür sorgen, dass sie mit der Zentrale verknüpft bleiben, um rechtzeitig zu erkennen, wann eine Reparatur zu erwarten ist. Durch den Transfer großer Datenmengen (big Data) sei dies heute möglich.

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