Rock-Duo gewinnt vor Weltstars

London · Die Gala des wichtigsten britischen Musikpreises verlief skandalfrei und beinahe langweilig glatt – bis Madonna auf die Bühne kam. Dabei wollte die 56-Jährige ausnahmsweise gar nicht absichtlich provozieren.

Es waren die letzten Minuten der Brit-Awards-Show, die den großen Aufreger brachten. Dramatisch zog Weltstar Madonna (56) im schwarzen Umhang ein. Doch als sie die Treppe zur Bühne hochstieg und Tänzer ihr den Umhang wegziehen wollten, hing dieser fest - und riss die Sängerin rückwärts drei Stufen herunter. Der unsanfte Sturz hinderte sie nicht daran, gleich wieder aufzustehen und ihren Song "Living For Love" zu einem würdigen Ende zu bringen.

Sonst war es eine eher unspektakuläre Show. Dafür gab es bei den Auszeichnungen eine Überraschung: Nicht die Teenie-Lieblinge von One Direction oder die Alternative-Rocker von Coldplay gewannen den Brit Award für die beste Band, sondern das englische Rockduo Royal Blood. Mike Kerr und sein Kollege Ben Thatcher machen erst seit 2013 zusammen Musik, 2014 kam ihr bislang einziges Album "Royal Blood" heraus.

Sam Smith ("Stay With Me"), der erst vor zweieinhalb Wochen vier Grammys abgeräumt hatte, war mit fünf Nominierungen ins Rennen gegangen. Der 22-Jährige gewann nur in der Kategorie Newcomer, erhielt aber einen Zusatz-Award für weltweiten Erfolg. Den Preis für den besten Künstler musste er Ed Sheeran (24) überlassen. Sheeran gewann für "X" auch in der Kategorie bestes Album. Ziemlich überwältigt von ihrem Sieg zeigte sich Paloma Faith ("Only Love Can Hurt Like This"), die als beste Künstlerin ausgezeichnet wurde. Ihren Brit Award widmete sie "allen Underdogs und Arbeitstieren".

Wie so häufig bei Shows in Europa glänzten einige Stars aus Übersee mit Abwesenheit - Pharrell Williams ("Happy") und die Foo Fighters ("Best Of You") bedankten sich für ihre Auszeichnungen als bester internationaler Künstler und beste internationale Band per Videobotschaft. Auch One Direction, die das Online-Voting für das beste Video gewannen, waren nicht in London , sondern auf Japan-Tour.

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