Rock am Ring: Ein schöner Abschied, bevor es weitergeht

Nürburg · „Rock am Ring“ ist am Wochenende in die letzte Runde gegangen – zumindest in dieser Form. Zum Abschied gab es ein DeLuxe-Programm mit 90 internationalen Bands für 80 000 Fans.

Niemand ist am "Ring" überall. Drei Bühnen und 90 Bands lassen keine Langeweile aufkommen, aber Sehen und Hören kann man nie alle oder alles. Die einen lassen sich einfach von der Masse oder vom Programm treiben, die anderen setzen Schwerpunkte. "Rock am Ring" ist schon lange kein übliches Festival mehr - es ist Ausdruck zeitgenössischer Erlebniskultur mehrerer jugendlicher Lebensstile. Das vorwiegend "20 plus/ Minus"-Publikum wird selbst gerne zur Performance. Die einen verkleiden sich als Eisbär oder Pinguin, die anderen tragen Kostüme und Masken, um ihre Individualität in der Masse zu finden. Wem gar nichts einfällt, macht ein "Selfie" und verschenkt sich an die Social Media-Plattformen, die das Spektakel begleiten.

1985 war es "nur" eine zusammengewürfelte Gruppe angesagter Popstars, die die Massen bewegte, 2014 war es nun eine Art modernes Märchen auf Zeit, in das man eintaucht. Schöne Momente gab es diesmal unzählige. Höhepunkte waren der Underground-Metal der Band The Huntress mit Sängerin Jill Janus, auch Rae Garveys mitreißender Folk-Pop-Rock und nicht zuletzt das 25-jährige Bandjubiläum der Fantastischen Vier.

Am vierten und letzten Tag des Festivals brachte es der verdiente Headliner Metallica mit seiner "Songs by request-Show" auf den Punkt: "The Ring will move on". proklamierte James Hetfield während der Show, deren Songs die Band nach Wunsch per SMS von Fans spielten.

Der bewegendste Moment dieses Abschiedfestivals war der, als sich Veranstalter Marek Lieberberg von den Festival-Fans sehr emotional verabschiedete und sein "Ring"-Publikum für 2015 an den neuen Standort einlud. Getreu dem Motto "Wir rocken weiter", kündigte Lieberberg das Jubiläumsfestival "Rock am Ring 2015" für das erste Juniwochende im nächsten Jahr an. Wo, das soll bald bekannt werden.

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