Riobio

Zweimal in Rio alles abgetastet und die Schuld am Nicht-Ergebnis unternander keinem angelastet. .

Zweimal in Rio alles abgetastet und die Schuld am Nicht-Ergebnis unternander keinem angelastet. . . Soo schlimm ist aber alles nicht gewesen - man muss den Schlussbericht nur richtig lesen! Zwar bleibt die Luft auch weiterhin mit CO-Zwei geschwängert - doch dem Atommüll haben sie energisch die Abstrahltausendjahre nicht verlängert! Und war's auch zweimal wieder nix in Rio - dann kauft Frau Müller aus Protest halt nix mehr Bio! Und ist das Erdöl bis zur Mitte des Jahrhunderts alle, dann bleiben wir, statt ins Büro zu gehen, in der Falle! Und wird die Welt dann ohne Öl ein wenig kälter, verheizen wir halt aus Brasilien diese Wälder! Und würde es zum Beispiel wärmer, dann würden nur die Mäntelfabrikanten ärmer. Und wird auf unserm Globus uns das Wasser knapp, dann drehen wir die Badewanne früher ab. Und, wird's auch weiterhin nix mit der Ordnung in den Weltfinanzen, dann sollt ihr sehn - dann lassen wir auf dem Vulkan die Puppen tanzen! Stellt ihr die Menschheitsfrage nach dem Überleben, dann können wir euch klare Antwort geben: Den Weltbevölk'rungszuwachs kriegen wir schon in den Griff: Ab 10 Milliarden fliegen wir sie halt zum Mars per Weltraumschiff! Und jetzt hört endlich auf zu meckern! Wir werden halt in Zukunft statt zu klotzen nur noch kleckern! Entschlossen steuern wir der Unbewohnbarkeit der Welt entgegen! Und, Leute - das hat alles doch noch Zeit! Ein Prosit, ein Prohosit der Gemüüt lich keit! Roland Stigulinszky, der saarländische Künstler, Satiriker und Karikaturist, hat unter dem Eindruck des von allzu vagen Beschlüssen durchzogenen UN-Umweltgipfels das Gedicht "Riobio" geschrieben. Der 86-Jährige, der lange für die Saarbrücker Zeitung Karikaturen gezeichnet hat, ist einer der Väter des legendären saarländischen Satireblattes "Tintenfisch". redFoto: Uwe Bellhäuser

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