Restrisiko

Sc hon Erich Kästner wusste: „Leben ist immer lebensgefährlich.“ Dabei kannte der Autor vermutlich nicht mal das Wort Restrisiko.

Es beschreibt ein Risiko, für das keiner mehr verantwortlich ist. Anders bei als normalen Risiken, die durch Banken, Atomkonzerne, Militär oder Rauchmelder völlig ausgeschlossen werden. Bis auf diesen kleinen Rest eben. Meist war sogar der Geschädigte oder Tote selbst sein eigenes Restrisiko.

So erhält eine Frau, die beim Mainzer Rosenmontagszug von einem Festwagen verletzt wurde, nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Koblenz kein Geld. Die Ärmste war (häufiges Restrisiko in Mainz!) der Fastnacht zu nahe gekommen. Und die muss leider als Häufung von Restrisiken gelten. Dazu gehören totaler Humorverlust nach dem Hören von Büttenreden, unbezwingbarer Schunkeldrang und ungeplante Schwangerschaft. Und sogar am Aschermittwoch ist oft noch ein Restrisiko im Blut vorhanden. Na gut, eigentlich Restalkohol. Aber dass jemand da partout einen Unterschied machen will, ist nur ein Restrisiko.

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