Raritäten statt Altbekanntem

Saarbrücken. Ganz ohne "Ohrwürmer" kam das Opernkonzert der Deutschen Radio Philharmonie aus, die 3. SR-Soirée am Freitag in der Congresshalle: Shakespeare-Bühnenwerke, die Berlioz, Rossini und Gounod zu Opern angeregt haben, wobei nur Verdis "Otello" im Repertoire vieler Opernhäuser zu finden ist

Saarbrücken. Ganz ohne "Ohrwürmer" kam das Opernkonzert der Deutschen Radio Philharmonie aus, die 3. SR-Soirée am Freitag in der Congresshalle: Shakespeare-Bühnenwerke, die Berlioz, Rossini und Gounod zu Opern angeregt haben, wobei nur Verdis "Otello" im Repertoire vieler Opernhäuser zu finden ist. Raritäten also, deren Texte leider nicht im Programmheft zum Lesen zu finden waren. Wenn die Illusion der Bühne fehlt, die Sänger vom Notenpult singen und das Orchester nicht mystisch aus dem Graben tönt, fehlen wesentliche Komponenten. Da muss schon sehr gut gesungen werden, um zu fesseln. Das gelang Anette Dasch mit ihrem ausdrucksstarken Sopran vorzüglich. Und auch Joseph Kaiser war mit strahlendem Tenor eine ideale Besetzung. Arien und Duette aus "Béatrice et Bénédict" von Berlioz, Desdemonas "Weidenlied" und "Ave Maria" aus Verdis "Otello" und Ausschnitte aus "Otello" von Rossini stellten Liebe und Leidenschaft aus der Sicht der verschiedenen Komponisten gegenüber. Gounods große Verehrung für Shakespeare fand Ausdruck in "Roméo et Juliette". Er schrieb sinnlich schöne Arien und Duette, intensiv von den Sängern interpretiert. Rossinis Leichtfüßigkeit konnte nicht immer überzeugen, doch da waren auch fabelhafte Holzbläsersoli (Flöte) zu hören. Chefdirigent Christoph Poppen bemühte sich um flexible Begleitung und schwungvollen Gestus der Ouvertüren. fa

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