RAG-Stiftung nimmt sich für Börsengang Zeit

Düsseldorf. Die RAG-Stiftung sieht sich nicht unter Druck, ihre knapp 75 Prozent am Essener Chemie- und Energiekonzern schnell an die Börse zu bringen. Einen Anteil von 25,01 Prozent hatte die Stiftung im September an den Finanzinvestor CVC verkauft. Sie hält zwar unverändert an dem Ziel fest, die restlichen Evonik-Anteile an der Börse zu platzieren

Düsseldorf. Die RAG-Stiftung sieht sich nicht unter Druck, ihre knapp 75 Prozent am Essener Chemie- und Energiekonzern schnell an die Börse zu bringen. Einen Anteil von 25,01 Prozent hatte die Stiftung im September an den Finanzinvestor CVC verkauft. Sie hält zwar unverändert an dem Ziel fest, die restlichen Evonik-Anteile an der Börse zu platzieren. Doch die Stiftung nimmt sich angesichts des schwachen Aktienmarktes Zeit. "Sicherheit geht vor Risiko", sagte Wilhelm Bonse-Geuking (Foto: ddp), der Chef der RAG-Stiftung und Vorsitzende des Evonik-Aufsichtsrats vor der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Die Stiftung habe jetzt schließlich Geld und verfüge neben Rückstellungen von zwei Milliarden Euro über eine Milliarde Euro Liquidität. Dazu kämen die regelmäßigen Dividenden von Evonik. Allerdings müsse die Stiftung nicht auf Ausschüttungen um jeden Preis bestehen. "Wir sind nicht die berühmte Heuschrecke", sagte Bonse-Geuking. Die aktuelle Dividende werde nicht aus der Substanz gezahlt. Die RAG-Stiftung hat den Auftrag, den Auslauf des deutschen Steinkohlenbergbaus zu realisieren. Über den Evonik-Verkauf sollen die notwendigen Mittel beschafft werden, um die Ewigkeitslasten des Bergbaus zu finanzieren. Deutsche Kohle sei weiter nicht wettbewerbsfähig und werde es wohl auch nie. Überlegungen der Gewerkschaft IG BCE und der SPD nach Erhalt eines Sockelbergbaus nannte der Stiftungschef "legitim". Allerdings müsse man bedenken, dass die Bergleute heute eine umfassende wirtschaftliche Absicherung hätten, die ihnen die Stiftung nicht bieten könne. hwb

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