RAG-Stiftung: Kohleausstieg kostet Steuerzahler kein Geld

Essen · Die niedrigen Zinsen machen auch der RAG-Stiftung zu schaffen, die für die Ewigkeitslasten des Bergbaus aufkommen soll. Bis 2018 muss die Stiftung ein Vermögen von rund 18 Milliarden Euro aufgebaut haben.

Dennoch bleibt Stiftungs-Chef Werner Müller gelassen: "Die Stiftungslösung funktioniert. Der Steuerzahler wird nicht einspringen müssen."

Die Stiftung habe bereits ein Vermögen von 12,5 Milliarden Euro aufgebaut. 2013 habe sie die Rückstellungen um 1,2 Milliarden Euro aufgestockt, so Müller. Der Großteil stammt aus dem Verkauf von Evonik-Aktien. Künftig will die RAG-Stiftung weitere Anteile an dem Konzern versilbern, um sich unabhängiger von der Chemiebranche zu machen. Auf Dauer will die Stiftung mit gut 25 Prozent an Evonik beteiligt bleiben. Derzeit hält sie noch 68 Prozent. Gestern bereitete die RAG-Stiftung die Trennung von weiteren Evonik-Anteilen vor. Sie platzierte eine Wandelanleihe für 600 Millionen Euro, obwohl sie dafür keine Zinsen zahlt. Die Käufer können die Anleihe Ende 2018 in Evonik-Aktien eintauschen. Die Stiftung will das Geld aus der Anleihe wie auch die jährliche Evonik-Dividende - zuletzt knapp 300 Millionen Euro - nutzen, um es in Mittelständler zu investieren. 220 Millionen Euro braucht die Stiftung jährlich, um nach 2018 das Abpumpen der Gruben zu finanzieren. Die letzten drei deutschen Gruben werden bis 2018 geschlossen. Die RAG versucht, Grubengelände für die Erzeugung von Windenergie zu nutzen. "Die nordrhein-westfälischen Kommunen sind hier aber überraschend restriktiv", wunderte sich Müller. Im Saarland sei man aufgeschlossener.

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