Punk-Rocker Billy Idol begeistert mit seinen Hits in der Saarbrücker Saarlandhalle

Saarbrücken · In den 80er Jahren war Billy Idol ein Star des Punk-Rock. Lange war es ruhig um ihn, doch 2005 gelang ihm das Comeback. Jetzt begeisterte der Brite in Saarbrücken vor allem mit seinen Hits.

"Hot in the City" (Heiß in der Stadt) ist ein weniger bekannter Billy Idol-Song, der gut gepasst hätte zum Konzert in der Saarlandhalle am Wochenende, doch nur den Refrain dieses Lieds zitierte der Brite mal kurz. Heiß war's in der Tat in der mit etwa 3500 Zuschauern gut gefüllten Saarlandhalle, trotzdem legte Idol seine schwarze Lederjacke erst nach dem vierten Song ab. Der Mann wird dieses Jahr 60 - schier unglaublich, wie er da noch über die Bühne hüpfte, sich letztlich doch der Oberkleidung entledigte und einen beneidenswert durchtrainierten Körper präsentierte. Seine Drogenexzesse sollen Geschichte sein - also muss man Idols Energie wohl seiner angeborenen Hyperaktivität zuschreiben. So manches Mal preschte der Sänger mit seinem Gesang so nach vorne, dass sein kongenialer Partner, Weltklasse-Gitarrist Steve Stevens , in Not geriet, das eigene Timing zu halten. Rein stimmlich zeigte sich Idol in Hochform und somit weitaus besser als noch letztes Jahr in Luxemburg. Beim Posing ist er nach wie vor einer der größten Könner; als er mit nach oben gestreckter Faust das "Flesh" aus "Flesh for Fantasy" zelebriert, macht die ganze Halle mit.

Das Problem eines Billy Idol-Konzerts ist aber, dass der als William Broad geborene Punk zwar einige großartige Hits hatte, von "White Wedding" bis zu "Sweet Sixteen", sein restliches Material aber qualitativ nicht an diese Hits heranreichen kann. Den Lückenfüller gab dann häufig und mit Bravour der fantastische Steve Stevens mit ausgedehnten Solo-Parts, in denen er seine gesamte Virtuosität und seinen brillanten Umgang mit Sounds zeigte; dennoch musste das Publikum einige schwache Stücke ertragen, auch jene vom 2014 erschienenen Album. Umso mehr Begeisterung kam auf beim unverwüstlichen "Rebell Yell", dem offenkundigen Lieblingssong der meisten Besucher. Da stand die Halle Kopf. Für solche Momente gehen Rock-Nostalgiker in ein Konzert - und Billy Idol lieferte immerhin ein paar davon.

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