Pumpenhersteller KSB macht den Standort in Homburg dicht

Homburg · Über 250 Mitarbeiter beim Frankenthaler Pumpenhersteller KSB müssen um ihren Job bangen. Wegen anhaltender Verluste in einigen Betriebsteilen hat das Unternehmen eine Umstrukturierung angekündigt, der auch das Werk in Homburg zum Opfer fallen wird.

"Das kam völlig überraschend, ohne jede Vorwarnung", sagt Ralf Reinstädtler, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall in Homburg. "Für uns ist völlig unverständlich, dass ein gut funktionierender Betriebsteil geschlossen werden soll."

80 Mitarbeiter arbeiten nach Gewerkschaftsangaben in dem Homburger Werk, dessen Produktion bis Ende 2015 nach Frankenthal verlagert werden soll. Grund für die Entscheidung sei, dass das Werk seit Jahren defizitär arbeite, sagte Unternehmenssprecher Ullrich Bingenheimer. "Obwohl sich KSB in den vergangenen Jahren gut entwickelt hat, ist der Gewinn kontinuierlich gesunken", sagte er. "In Homburg sehen wir keine Möglichkeiten, das Werk dauerhaft wieder in die Gewinnzone zu bringen." Wenn die Fertigung allerdings künftig in das Stammwerk in Frankenthal eingegliedert werde, reduziere das die Fixkosten erheblich. In Homburg werden großen Unterwasser-Pumpen unter anderem für den Bergbau produziert. Das Unternehmen rechnet damit, dass 25 Mitarbeiter aus Homburg nach Frankenthal mitkommen. Bei den anderen werde es auch betriebsbedingte Kündigungen geben. Dafür würden nun Gespräche mit dem Betriebsrat geführt. Betroffen von der Umstrukturierung sind nach KSB-Angaben auch Fertigungen in Frankenthal sowie in Pegnitz bei Bayreuth. Diese werden teilweise nach China und Indien verlagert.

Reinstädtler kann die Argumentation des Unternehmens nicht nachvollziehen. KSB habe volle Auftragsbücher in Homburg. Von Verlusten sei bisher nicht die Rede gewesen. Vielmehr seien Investitionen in den Standort geplant gewesen, an dem es sogar einen Tiefenbrunnen für den Test der Pumpen gibt. Erst 2011 hatte KSB eine Stärkung Homburgs verkündet.

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