Werk in Saarbrücken Spontane Protestkundgebung bei Neue Halberg Guss

Saarbrücken · Beim Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) haben sich am Donnerstag in Saarbrücken mehrere hundert Mitarbeiter spontan zu einer Protestkundgebung versammelt.

 (Symbolbild).

(Symbolbild).

Foto: dpa/Oliver Dietze

Es gebe Informationen, dass Maschinen und Anlagen in dem Werk verkauft und „schnellstmöglich verlagert“ werden sollten, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG Metall in Saarbrücken. Bislang sei aber noch nichts abgebaut worden. „Wenn hier Lastwagen kommen, stellen wir uns davor“, sagte der zweite Bevollmächtigte der Gewerkschaft, Patrick Selzer.

Keine Stellungnahme des Unternehmens

Die Produktion stehe weiter still: Sie ruhe seit Montag, weil kein Schrott mehr angeliefert worden sei, der für die Produktion zwingend notwendig sei. Man befürchte, dass die Geschäftsführung „derzeit ganz gezielt auf zwei Ebenen“ spiele, sagte der Sprecher. Sie wolle einerseits den Druck in den derzeit laufenden Verkaufsverhandlungen erhöhen und andererseits - falls diese scheitern sollten - die Zerschlagung des Werks vorantreiben.

Vom Unternehmen war am Donnerstag keine Stellungnahme zu erhalten. Der Zulieferer von Motorblöcken und Antriebswellen gehört zur bosnisch-deutschen Prevent-Gruppe der Familie Hastor. In Saarbrücken sollen bei der NHG bis Ende März 2019 rund 400 Stellen gestrichen werden. Der Standort Leipzig wird nach früheren Angaben der Geschäftsführung Ende März 2019 geschlossen. In Leipzig gibt es rund 700 Beschäftigte, in Saarbrücken rund 1500 Jobs.

Verhandlungen gescheitert

In den vergangenen Monaten haben Geschäftsleitung und Gewerkschaft vergeblich versucht, einen Sozialtarifvertrag zu verhandeln. Nach sechs Wochen Streik gab es ein Schlichtungsverfahren, das die NHG Mitte September für gescheitert erklärt hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort