Kinowerkstatt Vom jungen Marx bis zum King of Pop

St. Ingbert · Die Kinowerkstatt zeigt „Der junge Karl Marx“ mit August Diehl, die Doku „This is it“ über Megastar Jacko und französisches Kino: „Nur für Personal!“

 US-Popstar Michael Jackson 1997 bei seinem Auftritt im Parkstadion in Gelsenkirchen. Anlässlich des 60. Geburtstages des verstorbenen Weltstars zeigt die Kinowerkstatt die Dokumentation „This is it“.

US-Popstar Michael Jackson 1997 bei seinem Auftritt im Parkstadion in Gelsenkirchen. Anlässlich des 60. Geburtstages des verstorbenen Weltstars zeigt die Kinowerkstatt die Dokumentation „This is it“.

Foto: dpa/Herbert Spies

„Der junge Karl Marx“ (BE/FR/DE, 2017, Laufzeit 118 Minuten) von Raoul Peck mit August Diehl (Karl Marx), Stefan Konarske (Friedrich Engels), Vicky Krieps (Jenny Marx) und Olivier Gourmet (Pierre Proudhon) ist am Samstag, 8. September, um 20 Uhr und am Montag, 10. September, um 20 Uhr zu sehen.

Das üppig ausgestattete Filmporträt, spannend und mitreißend, zeigt die entscheidenden Jahre im Leben von Marx, speziell die Zeit im Pariser Exil, wo er auf Friedrich Engels  trifft. „Der Film ist überraschend unterhaltsam und inhaltlich ein sehr modernes Werk,“ sagte Jörg Taszman im Deutschlandradio vor einem Jahr. Der Film widmet sich einer Lebensphase des 1818 in Trier geborenen Philosophen und Theoretikers Karl Marx, den Mann, der „Das Kapital“ schrieb und als Erster die destruktive Dynamik des Kapitalismus erkannte, als Exilant in Paris sowie später in Brüssel, beginnend im Jahre 1844. Mit seiner Frau Jenny und der gemeinsamen Tochter fristet er ein bescheidenes Dasein, das er mit Schreibaufträgen von Arnold Ruge (Hans-Uwe Bauer), seinem ehemaligen Chef bei der Rheinischen Zeitung, finanziert.

Im englischen Manchester sucht Friedrich Engels – Sohn eines bourgeois-ausbeuterischen Fabrikbesitzers – unterdessen den direkten Kontakt zur Arbeiterklasse, um aus erster Hand über deren Lebens- und Tätigkeitsbedingungen schreiben zu können. Dabei lernt er die irische Baumwollspinnerin Mary Burns (Hannah Steele) kennen und lieben.

Anlässlich des 60. Geburtstages von Superstar Michael Jackson zeigt die Kinowerkstatt auf großer Leinwand und Dolby Surround am Freitag, 7. September und am Sonntag, 9. September, jeweils um 20 Uhr „This is it“ (USA 2009) von Kenny Ortega. Für den Sommer 2009 hatte Superstar Michael Jackson eine gigantische Konzert-Tour geplant, die Vorbereitungen dafür waren auch bereits in vollem Gange. Dann jedoch starb der weltberühmte Sänger im Alter von 50 Jahren. Ursprünglich sollte parallel zur „This Is it“ betitelten Tournee ein umfassender Dokumentarfilm entstehen, der die Ereignisse vor und hinter der Bühne festhält. Der Film ist eine Hommage an einen legendären Künstler, eine Verbeugung vor dem King of Pop: Wenn Michael Jackson loslegt, kann man spüren, wie sehr dieser Mann für die Musik und für seine Fans lebte. Alles muss perfekt sein, alles hört auf sein Kommando: Er gibt das Zeichen für den Einsatz, er bricht ab, wenn die Musik zu schnell oder zu laut ist. Wie auf den Platten soll die Musik klingen, so wollen es die Fans hören.

Michael Jackson ist ein Perfektionist, der von seinen Mitarbeitern nicht weniger als das Beste fordert. Er kontrolliert alle Bereiche der Planung, vom Casting der Tänzer bis hin zu den Special Effects. Gitarristin Orianthi heizt er zu einem minutenlangen atemberaubenden Solo an, mit Sängerin Judith Hill legt er das nicht enden wollende Duett „I just can‘t stop lovin‘ you“ hin. Am beeindruckendsten sind allerdings nicht seine A-capella-Einlagen oder seine Tanzschritte, sondern die filmischen Versatzstücke, die er sich für seine Show ausgedacht hat. So werden die Tänzer für „They don‘t really care about us“ millionenfach dupliziert oder ein neues Video zu „Thriller“ kommt als 3-D auf die Leinwand und Michael Jackson bewundert höchstpersönlich in weißem Smoking Rita Hayworth als „Gilda“. – nur, um anschließend von einem wütenden Humphrey Bogart verfolgt zu werden ...

Jeweils am zweiten Sonntag im Monat ist in der Kinowerkstatt der „Jour fixe“ des Films in französischer Sprache (mit deutschen Untertiteln). An diesem Sonntag, 9. September, um 11 Uhr in der Sonntagsmatinée läuft „Les femmes du 6e étage“ / deutscher Titel: „Nur für Personal!“ (2011) von Philippe Le Guay, mit Fabrice Luchini und Sandrine Kiberlain.

Der Film spielt im Jahre 1962: Jean-Louis Joubert ist Besitzer eines großbürgerlichen Stadthauses in exklusiver Lage in Paris. Er arbeitet als Vermögensverwalter, seine Frau Suzanne verbringt den Tag mit gesellschaftlichen Verpflichtungen.

Seit 25 Jahren arbeitet Germaine Bronech bei der Familie als Dienstmädchen, kommt nun jedoch nicht mit dem Tod von Jouberts Mutter und den damit einhergehenden Veränderungen im Hause Joubert zurecht und kündigt.

 Karl Marx (August Diehl, rechts) und Friedrich Engels (Stefan Konarske).

Karl Marx (August Diehl, rechts) und Friedrich Engels (Stefan Konarske).

Foto: Neue Visionen

Da in der höheren Gesellschaft die anspruchsvolleren französischen Dienstmädchen aus der Mode gekommen sind, entschließt sich Suzanne, wie ihre Bekannten ein spanisches Dienstmädchen einzustellen. Als „Vermittlungsstelle“ dient die Kirche, in der die Spanierinnen sonntags beten. Suzanne entscheidet sich hier für die junge Maria, die erst vor Kurzem nach Frankreich gekommen ist. Sie ist die Nichte von Concepción Ramirez, die als Dienstmädchen für eine Familie im Haus von Jean-Louis arbeitet. Maria bezieht nun ein einfaches Zimmer bei den anderen spanischen Dienstmädchen des Mietshauses in der 6. Etage.

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