Medizin Fußballprofis sterben häufiger an einer Demenz

Berlin · (np) Haben Fußballprofis ein erhöhtes Demenzrisiko? Diese Frage hat eine schottische Untersuchung aufgeworfen, bei der die Gesundheit von fast 7700 Fußballprofis mit der von über 23 000 Nicht-Spielern verglichen worden war.

Profi-Fußballer leiden häufiger an Alzheimer als der Durchschnitt
Foto: dpa/Jan Woitas

Auch wenn man bei der Interpretation der dabei gewonnenen Daten sehr vorsichtig sein müsse, gebe das Ergebnis zu denken, erklärt Professor Hans-Christoph Diener, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).

Die im „The New England Journal“ veröffentlichte Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass ehemalige Fußballprofis statistisch deutlich häufiger an Alzheimer, Parkinson und anderen Demenzerkrankungen sterben. Bei Herz-Kreislauf-Leiden ist ihre Quote dagegen geringer.

Bei 1,7 Prozent der ehemaligen Fußballer war eine sogenannte neurodegenerative Krankheit die Todesursache. Dieser Wert war mehr als dreimal so hoch wie in der Kontrollgruppe. Besonders groß sei der Unterschied bei Alzheimer gewesen. Bei den Todesfällen habe es keinen Unterschied zwischen Feldspielern und Torhütern gegeben – allerdings nahmen Feldspieler im Gegensatz zu Tormännern häufiger Demenzmedikamente ein. Die Autoren der Untersuchung gehen davon aus, dass Fußballer in jüngeren Jahren seltener an Herzinfarkten sterben, weil Sport das Herz-Kreislaufsystem schützt, so die DGN. Eine Erklärung für die Alzheimer-Fälle hätten sie nicht. Auf keinen Fall dürften allerdings die Ergebnisse dieser Untersuchung, die ausschließlich Daten von Profisportlern verglich, auf den Amateurfußball übertragen werden.

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