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Die „Leipziger Volkszeitung“ bricht eine Lanze für den Wahlkampf:

Anders als oft behauptet, lassen sich sehr wohl Unterschiede zwischen den Parteien festmachen. Selbst zwischen den beiden großen. Bei den Themen Rente, Steuern, Verteidigung, Familie und Gleichberechtigung wollen Union und SPD in unterschiedliche Richtungen. Wer anderes behauptet, hat die Wahlprogramme nicht gelesen. Der Wahlkampf 2017 war besser als sein Ruf – und trotzdem bleibt das Gefühl, das etwas fehlte. (. . .) Es mangelt an frischen Ideen (...) an Visionen für die Zukunft.

Die „Nürnberger Zeitung“ kritisiert die UN-Rede Donald Trumps:

Fast ein Jahr nach Trumps Wahl sind nun die Konsequenzen für die internationale Staatengemeinschaft nicht mehr zu leugnen. Ein US-Präsident, der die Welt in „Gut“ und „Böse“ einteilt und allein Amerikas Interessen gelten lässt, stößt auch seine Partner immer wieder vor den Kopf. Und ein US-Präsident, der seinen Feinden mit der Atombombe droht, signalisiert damit jedem Despoten dieser Welt, dass er nur mit atomarer Bewaffnung dagegenhalten kann.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ meint mit Blick auf das Atomabkommen mit Iran:

Donald Trump (hat) angedeutet, dass die Vereinigten Staaten sich tatsächlich daran nicht länger gebunden fühlen könnten. Käme es so, dann hätte Trump nicht nur den Konflikt mit Nordkorea am Hals, sondern einen neuen mit Iran herbeigeführt; womöglich würde er beschleunigen, was er ja verhindern will: die Nuklearisierung Irans.

„Die Welt“ (Berlin) sieht die EU im Separatismus-Konflikt um Katalonien gefordert:

Nun wollen mehr als 70 Prozent der 7,5 Millionen Katalanen ein Referendum. Nicht unbedingt, weil sie für die Unabhängigkeit sind, aber aus Wut über die Regierung in Madrid. Die Stimmung ist so aufgeheizt, dass niemand weiß, wie sich die Wahl ohne Gewaltandrohung verhindern lässt. Dann geht der 1. Oktober eben als der Tag in die katalanistische Heldensaga ein, an dem die Stimme des mutigen Volks von kruder Staatsgewalt erstickt wurde. Der Konflikt mit Katalonien wird dadurch nicht befriedet. Das geht nur im Dialog, und den muss offenbar ein Unbeteiligter anschieben. Brüssel sollte sich auf dieses Drahtseil wagen.

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