Praktiker überrascht die Börsianer

Saarbrücken. Vorstandschef Wolfgang Werner hat auf der Hauptversammlung der Baumarktkette Praktiker die Börsianer offenbar beeindruckt. Aufgrund seiner Rede in der Saarbrücker Saarlandhalle schnellte der Kurs um mehr als acht Prozent in die Höhe

Saarbrücken. Vorstandschef Wolfgang Werner hat auf der Hauptversammlung der Baumarktkette Praktiker die Börsianer offenbar beeindruckt. Aufgrund seiner Rede in der Saarbrücker Saarlandhalle schnellte der Kurs um mehr als acht Prozent in die Höhe. "Nach einem schwierigen ersten Quartal haben wir eine Aufholjagd begonnen, die uns einen Zugewinn an Marktanteilen brachte", stellte er fest. Die Erlöse seien in Deutschland im April trotz schlechten Wetters besser als im Vorjahr ausgefallen. "Auch im Mai setzte sich dieser positive Trend fort." Und die Auslandsmärkte fungierten weiterhin als Wachstumsmotor. Daher bekräftigte Werner die Jahresprognose von einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Bereich auf dann deutlich über vier Milliarden Euro sowie einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) von 135 bis 140 Millionen Euro. Auf dem Börsenparkett hatte man mit Schlimmerem gerechnet. Umso größer jetzt die Erleichterung. Der positive Umsatztrend zum Auftakt der Baumarkt-Hauptsaison im Frühjahr hängt aus Werners Sicht mit der neuen Verkaufsstrategie zusammen. Der Konzern verringerte die Zahl seiner 20-Prozent-Rabattaktionen und setzt stattdessen verstärkt auf bestimmte dauerhaft günstige Artikel. Letztere "werden nachweislich mehr gekauft", und die Erlöse zwischen den Rabattaktionen verbesserten sich, sagte Werner. Nicht ganz zufrieden ist die Geschäftsführung mit dem Konzept "Easy to shop" (Einfach einkaufen). Die weitere Umstellung von Märkten auf ein kleineres, aber übersichtlicher präsentiertes Sortiment ist deshalb vorerst gestoppt. Ab dem dritten Quartal soll das Modell an den 77 Standorten geprüft und im Detail verbessert werden. Denn "sie haben die Erwartungen nicht ganz erfüllt". Eigentlich wollte Praktiker bis Ende 2009 mehr als 200 Märkte in Deutschland auf das neue Verkaufsmodell umgestellt haben. Wolfgang Werner hält trotz des Stopps grundsätzlich an dem Konzept fest, denn "die Easy-to-shop-Märkte haben sich besser entwickelt" als die anderen Standorte, sagte Werner. Wann das Umstellungs-Programm dann wieder startet, ist noch offen. mzt

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