Prävention vor Einbrüchen Einbrecher machen keinen Urlaub

Hamburg · Experten geben Ratschläge, um das Haus während der Ferienzeit vor Einbrechern zu sichern.

 Einbrecher versuchen meist nur drei bis fünf Minuten lang, Zugang zu einem Haus zu bekommen.

Einbrecher versuchen meist nur drei bis fünf Minuten lang, Zugang zu einem Haus zu bekommen.

Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

(afp) Während der Mieter oder Hausbesitzer seinen Urlaub genießt, steht das Zuhause leer. So manchem droht bei der Rückkehr eine böse Überraschung, denn Einbrecher haben in der Ferienzeit oft leichtes Spiel. Polizei und Sicherheitsexperten raten daher zum gezielten Einbruchschutz. Rund 45 Prozent der Einbrüche misslingen nicht zuletzt aufgrund gesicherter Fenster und Türen und einer aufmerksamen Nachbarschaft.

Zugang absichern: Einbrecher handeln meist unter Zeitdruck. Sind sie nicht in drei bis fünf Minuten eingestiegen, wird das Risiko entdeckt zu werden, oft zu groß und sie lassen ab. Um den Einstieg schwer zu machen, empfehlen sich also massive Türblätter, Schlösser und verankerte Schließbleche. Ein Gesamtpaket bieten sogenannte einbruchhemmende Türen. Über die staatliche Förderbank KfW können der Einbau sowie die Nachrüstung mit Rollläden und Zusatzschlössern bezuschusst werden. Nur ein kleiner Teil der Einbrecher steigt über die Vordertür ein, der Großteil nutzt stattdessen Terrassen- und Balkontüren oder Fenster. Ratsam sind also auch dort abschließbare Türen, stabile Rollläden und Gitter vor häufig gekippten Fenstern.

Alarmanlage: Eine Alarmanlage verhindert zwei von drei Einbrüchen. Bei einer sogenannten Fallenüberwachung werden bestimmte Bereiche im Gebäudeinnern durch Bewegungsmelder überwacht. Der Alarm wird dabei erst ausgelöst, wenn Einbrecher eingedrungen sind.

Eine andere Möglichkeit ist die sogenannte Außenhautüberwachung, bei der die Fenster und Türen mit Kontakten ausgestattet werden. Das ist meist relativ teuer. Abschreckend können Lichtalarmanlagen wirken, bei denen Bewegungssensoren die Außenbeleuchtung einschalten.

Anwesenheit vortäuschen: Überquellende Briefkästen oder ein ungemähter Rasen signalisieren, dass offenbar länger niemand zu Hause ist. Daher sollte zum Beispiel die Zeitung abbestellt werden.

 Anwesenheit vortäuschen kann auch, wer Licht per Zeitschaltuhr regelmäßig an- und ausgehen lässt. Wird eine Zeitschaltuhr mit Radio direkt hinter der Wohnungstür platziert, klingen gelegentlich leise Töne nach draußen, ohne dass die Nachbarn davon gestört werden. Es gibt sogar kleine Fernsehsimulatoren, die per LED in unregelmäßigen Abständen ein recht realistisches Fernsehflimmern im Wohnraum erzeugen.

Vorsicht vor Veröffentlichungen in sozialen Netzwerken: Wer auf Facebook und Co. aus seinem Urlaub erzählt, verrät damit auch, dass er nicht zu Hause ist. Öffentliche Botschaften in den sozialen Netzwerken können so Einbrecher anlocken.

Die Nachbarschaft ist wichtig:
Nachbarn und Freunde sollten wissen, wann eine Reise ansteht und wie die Reisenden im Notfall erreichbar sind. Erfahrungen der Polizei zeigen, dass eine aufmerksame Nachbarschaft Einbrechern entscheidend die Tour vermasseln kann. Entgegen verbreiteter Meinung schlagen viele Einbrecher auch tagsüber zu, etwa bei kurzen Abwesenheiten.

Haushüter: Bei längerer Abwesenheit können Haushüter engagiert werden. Dieser bewohnt das Anwesen, pflegt den Garten und betreut notfalls Haustiere mit. Die Dienste sind nicht billig. Es fallen Kosten von rund 60 Euro pro Tag an.

Die Details sind wichtig: Alltägliche Gewohnheiten und Kleinigkeiten können Tätern die Arbeit erleichtern und sollten überdacht werden. Haustüren sollten bei kurzzeitigem Verlassen fest abgeschlossen werden. Einbrecher öffnen sie innerhalb von Sekunden. Vorsicht ist geboten, wenn Garagen oder Mülltonnen den Zugang zu höher gelegenen Fenstern oder Balkonen erleichtern. Anrufbeantworter sollten niemals Hinweise auf Abwesenheit liefern.

Wertsachen: Nicht ständig benötigte Wertsachen sollten möglichst nicht zu Hause, sondern besser in einem sicheren Bankschließfach aufbewahrt werden. Eine Alternative ist ein fest verankerter Tresor. Wertsachen sollten zudem mit genauer Beschreibung oder Fotos katalogisiert werden. Dies erleichtert den Ersatz und bessere Schadensregulierung.

(AFP)
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