Postbank-Übernahme geht voran

Frankfurt. Die Deutsche Bank macht die Übernahme der Postbank perfekt und verschafft sich wie erhofft schon in diesem Jahr ein stärkeres Standbein im umkämpften Privatkundengeschäft. Der Bank seien mindestens 21,48 Prozent der Postbank-Anteile angeboten worden, teilte die Deutsche Bank mit. Zuvor besaß der Konzern bereits 29,95 Prozent des Bonner Instituts

Frankfurt. Die Deutsche Bank macht die Übernahme der Postbank perfekt und verschafft sich wie erhofft schon in diesem Jahr ein stärkeres Standbein im umkämpften Privatkundengeschäft. Der Bank seien mindestens 21,48 Prozent der Postbank-Anteile angeboten worden, teilte die Deutsche Bank mit. Zuvor besaß der Konzern bereits 29,95 Prozent des Bonner Instituts.Mindestens 70 Prozent der freien Postbank-Aktionäre nahmen das seit 7. Oktober laufende Übernahmeangebot an. Ihr Ziel, die Postbank noch in diesem Jahr in den Konzern einzugliedern, sieht die Deutsche Bank erreicht. "Deutsche Bank und Postbank werden nun ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen. Die angestrebte Konsolidierung der Postbank werden wir wie vorgesehen noch in diesem Jahr umsetzen", sagte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.

Die Deutsche Bank hatte Postbank-Aktionären im Rahmen des Übernahmeangebots 25 Euro je Anteilsschein geboten. Die Offerte galt bis zum vergangenen Mittwoch. Mit der Post hat die Deutsche Bank die Übernahme weiterer 27,4 Prozent der Postbank bereits vertraglich vereinbart.

Die Deutsche Bank steckt Milliarden in die Übernahme: Der Löwenanteil einer Kapitalerhöhung aus diesem Herbst, bei der die größte deutsche Bank die Rekordsumme von 10,2 Milliarden Euro einsammelte, dient zur Finanzierung des Postbank-Deals. Auf fast acht Milliarden Euro hatte Deutsche-Bank-Chef Ackermann Mitte September den Kapitalbedarf für die Postbank-Übernahme beziffert.

Die Postbank ist ein weiterer Baustein in der Strategie der Deutschen Bank, ihr Geschäft im lukrativen deutschen Privatkundenmarkt zu stärken - nach den Zukäufen von Berliner Bank (2006), Norisbank (2006) und Sal. Oppenheim (2009). Kritiker hatten dem Konzern eine zu starke Abhängigkeit vom Investmentbanking vorgehalten, das relativ großen Schwankungen unterliegt und in der jüngsten Finanzkrise vielen Großbanken herbe Verluste bescherte.

"Der Deutsche-Bank-Konzern wird künftig über einen ausgewogeneren Ergebnis-Mix und stabilere Erträge verfügen", bekräftigte Ackermann gestern. Nach früheren Angaben erwartet die Deutsche Bank im Privatkundengeschäft gemeinsam mit der Postbank mehr als zehn Milliarden Euro Erträge und ein Vorsteuerergebnis von mehr als drei Milliarden Euro. dpa

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