Porsche lehnt VW-"Rettungsangebot" ab

Stuttgart/Wolfsburg. Porsche hat im Machtkampf mit VW den Vorschlag der Wolfsburger für eine gemeinsame Zukunft abgelehnt. VW hatte Unternehmenskreisen zufolge angeboten, 49,9 Prozent an Porsche fur drei bis vier Milliarden Euro zu übernehmen. Ein Teilverkauf des Porsche-Autogeschäfts an Europas größten Autobauer sei "nicht umsetzbar", sagte gestern ein Porsche-Sprecher

Stuttgart/Wolfsburg. Porsche hat im Machtkampf mit VW den Vorschlag der Wolfsburger für eine gemeinsame Zukunft abgelehnt. VW hatte Unternehmenskreisen zufolge angeboten, 49,9 Prozent an Porsche fur drei bis vier Milliarden Euro zu übernehmen. Ein Teilverkauf des Porsche-Autogeschäfts an Europas größten Autobauer sei "nicht umsetzbar", sagte gestern ein Porsche-Sprecher. Volkswagen wollte zu dem "Nein" aus Stuttgart nicht Stellung nehmen. Der Porsche-Sprecher sagte, Porsche könne auf das Angebot aus Wolfsburg gar nicht eingehen, weil dann sofort ein Kredit über 10,75 Milliarden Euro fällig werde. In dem Vertrag mit dem Bankenkonsortium sei geregelt, dass der Kredit sofort fällig werde, wenn sich die Eigentumsverhältnisse bei Porsche änderten. Grund sei, dass der Kredit unter anderem mit dem Autogeschäft der Stuttgarter abgesichert sei. Der VW-Vorstand habe Porsche-Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche in der vergangenen Woche das Angebot per Kurier geschickt, sagte der Sprecher. An Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sei es nicht gegangen. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sieht das Angebot vor, dass nach der Übernahme der Anteile durch VW in einem nächsten Schritt das Emirat Katar VW-Aktienoptionen übernimmt, die von Porsche gehalten werden. Zum Schluss müssten Porsche und VW fusionieren. Dabei könnten die Familien Porsche und Piëch an VW/Porsche mehr als 40 Prozent der Aktien halten, Niedersachsen 20, Katar rund 15 und ein weiterer Staatsfonds fünf Prozent. Porsche ist nach der gescheiterten VW-Übernahme mit rund neun Milliarden Euro verschuldet und sucht händeringend nach neuen Geldquellen. Unter anderem hofft Porsche auf einen Einstieg des Emirats Katar.Dieses laut einem Zeitungsbericht jedoch zunehmend entnervt über das Gezerre zwischen Stuttgart und Wolfsburg. Der mögliche Investor fordere "eine baldige Entscheidung", die "einvernehmlich ausfallen" müsse, berichtete das "Handelsblatt" aus Verhandlungskreisen. dpa

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