Porsche-Aktie steigt in die Höhe

Stuttgart/Wolfsburg. Im Ringen um die Zukunft des hoch verschuldeten VW-Großaktionärs Porsche zeichnet sich eine baldige Grundsatzentscheidung ab. "Wir gehen davon aus, dass die Familien Porsche und Piëch in den nächsten Tagen Klarheit schaffen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) gestern in Berlin

Stuttgart/Wolfsburg. Im Ringen um die Zukunft des hoch verschuldeten VW-Großaktionärs Porsche zeichnet sich eine baldige Grundsatzentscheidung ab. "Wir gehen davon aus, dass die Familien Porsche und Piëch in den nächsten Tagen Klarheit schaffen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) gestern in Berlin. Dabei werde es eine "gute Lösung" für einen integrierten Konzern von VW und Porsche geben. Das Land Niedersachsen ist zweitgrößter VW-Aktionär. Das Emirat Katar bietet sieben Milliarden Euro für den Kauf von Stammaktien und VW-Optionen der Porsche Holding SE. Der Wolfsburger Autobauer will dagegen 49,9 Prozent der Porsche AG, in der das Autogeschäft gebündelt ist, kaufen. Porsche soll dann als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden. Ein Porsche-Sprecher sagte, es sei noch keine Entscheidung über das Angebot des Emirates gefallen. Der Aufsichtsrat werde frühestens bei der Porsche-Aufsichtsratssitzung am 23. Juli eine Entscheidung treffen können. Er betonte jedoch: "Das Emirat Katar ist ebenso wie Porsche an der Schaffung eines integrierten Automobilkonzerns interessiert." Beflügelt vom möglichen Einstieg von Katar bei Porsche ging die Aktie des Sportwagenbauers gestern auf Höhenflug. Sie stieg bis zum Nachmittag um neun Prozent auf 46 Euro. Unterdessen forderte Baden-Württembergs IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann ein Ende der "Intrigen und Machtspiele" im Übernahmekampf zwischen Porsche und VW. "Es gibt eine Industrie-Logik im Zusammengehen von Porsche und VW", sagte Hofmann. "Von außen betrachtet vermisse ich, dass an der Sache orientiert nach einer Lösung gesucht wird." Als größter Widersacher von Porsche-Vorstandschef Wendelin Wiedeking gilt VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch. Der Porsche-Miteigentümer will Porsche in den VW-Konzern integrieren. Wiedeking kämpft um die Porsche-Eigenständigkeit. dpa

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