Polnische Jazz-Sternstunde mit Leszek Zadlo in Saarbrücken

Saarbrücken · Mit geschlossenen Augen und großartiger Klangfarbe interpretiert Leszek Zadlo auf seinem Tenorsaxofon das Coltrane-Stück "Crescent". Danach geht es nahtlos in eine Eigenkomposition über, die ebenso gut aus der Feder des Altmeisters hätte stammen können.

Coltrane, Ellington, Wayne Shorter - nur einige der Großen des Jazz', die Zadlo und sein European Art Ensemble am Freitag bei ihrem Auftritt im Saarbrücker Domicil Leidinger aufleben ließen. Auch Stücke des polnischen Komponisten Krzysztof Komeda und von Leszek Zadlo selbst standen auf dem Programm dieses Abends der Musikfestspiele Saar.

Das Stück "Out of the East" von Zadlo sorgte mit erfrischendem Bossa-Nova-Groove für freudige Stimmung. Danach wurde es mit "In a Sentimental Mood" ruhiger. August Wilhelm Scheer spielte die Melodie mit warmem, weichem Klang auf seinem Baritonsaxofon. "Ich denke, Duke Ellington hat beim Komponieren des Stücks an August Wilhelm gedacht", sagte Zadlo.

Danach spielte die Jazz-Combo das bekannte Wiegenlied aus dem Polanski-Horrorfilm "Rosemaries Baby" von Krzysztof Komeda. Es erinnert an ein typisches Schlaflied, ist ruhig, hat verträumte und teils surreal anmutende Harmonien. Dennoch wirkt es auch spannungsgeladen, bedrohlich und gibt die unheimliche Stimmung des Filmes wider. Nicht nur bei diesem Titel konnte Konstantin Kostov am Klavier seine exzellente Technik unter Beweis stellen.

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