Wahl GB Warum britische Wahlumfragen knifflig sind

London · London (dpa) Das britische Wahlrecht macht Vorhersagen zu einer verzwickten Angelegenheit. Das Land hat 650 Wahlkreise für ebenso viele Sitze im Unterhaus. Um einen zu ergattern, müssen Politiker in ihrem Wahlkreis die meisten Stimmen holen – Motto: „The winner takes it all“, der Gewinner räumt alles ab. In Deutschland haben Wähler eine Erststimme für Direktkandidaten und eine Zweitstimme, die für die Verteilung der Sitze an die im Parlament vertretenen Parteien maßgeblich ist. Die Briten haben nur eine Erststimme. So kann es passieren, dass Polit-Promis keinen Sitz bekommen, weil sie ihren Wahlkreis nicht gewonnen haben – vor zwei Jahren passierte das dem Ukip-Chef Nigel Farage.

() Das britische Wahlrecht macht Vorhersagen zu einer verzwickten Angelegenheit. Das Land hat 650 Wahlkreise für ebenso viele Sitze im Unterhaus. Um einen zu ergattern, müssen Politiker in ihrem Wahlkreis die meisten Stimmen holen – Motto: „The winner takes it all“, der Gewinner räumt alles ab. In Deutschland haben Wähler eine Erststimme für Direktkandidaten und eine Zweitstimme, die für die Verteilung der Sitze an die im Parlament vertretenen Parteien maßgeblich ist. Die Briten haben nur eine Erststimme. So kann es passieren, dass Polit-Promis keinen Sitz bekommen, weil sie ihren Wahlkreis nicht gewonnen haben – vor zwei Jahren passierte das dem Ukip-Chef Nigel Farage.

Ob das gerecht ist, ist Ansichtssache. Einerseits muss jeder Kandidat selbst die Wähler überzeugen. Andererseits zählen so Millionen Stimmen für „Verlierer“ nicht. 2015 bekamen die Konservativen mit rund 37 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit der Sitze. Die rechtspopulistische Ukip bekam fast 13 Prozent der Stimmen, aber nur ein Mandat, die Grünen mit rund vier Prozent ebenfalls einen Sitz. Die Gesellschaft für Wahlreform kämpft seit Jahren für ein Verhältniswahlrecht. Allerdings haben die Briten es 2011 in einem Referendum abgelehnt, das System zu ändern,  das hauptsächlich den großen Parteien nutzt.

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