Von der Leyen besucht Soldaten in Afghanistan

Masar-i-Scharif · Kurz vor der geplanten Ausweitung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr besucht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die deutschen Soldaten am Hindukusch. Die CDU-Politikerin traf gestern Abend im Feldlager im nordafghanischen Masar-i-Scharif ein, wo Soldaten aus 21 Ländern zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte stationiert sind.Von der Leyen muss die Soldaten auf einen langfristigen Einsatz vorbereiten.

Der Abzug der internationalen Truppen wird zum Jahreswechsel wegen der angespannten Sicherheitslage zunächst für ein Jahr gestoppt. Die Bundeswehrtruppe soll sogar wieder von 850 auf bis zu 980 Soldaten aufgestockt werden.

Die Nato-Außenminister hatten den Stopp des Truppenabzugs am Dienstag beschlossen. Der Grund ist die anhaltende Gewalt der radikalislamischen Taliban , die im September sogar die nordafghanische Provinzhauptstadt Kundus vorübergehend erobert hatten.

Laut einem Bundeswehr-Report droht in Afghanistan eine neue Offensive der radikal-islamischen Taliban . Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den "Ausblick Sicherheitslage 2016" berichtet, wird den Taliban eine "zunehmend erfolgreiche Kampfführung" bescheinigt, die in Afghanistan "insgesamt zu einer Verschlechterung der Sicherheits- und Bedrohungslage" führe. Die Islamisten könnten ihre Aktionen "effektiver koordinieren" und in größeren Gruppen auftreten. Parallel drohe ein Zusammenbruch der afghanischen Sicherheitskräfte.

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