Von der Leyen: Aufklärung zu G36 lief nicht optimal

Berlin · Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU ) hat den Umgang ihres Ministeriums mit dem Problemgewehr G36 in der Amtszeit ihres Vorgängers und Parteikollegen Thomas de Maizière kritisiert.

"Man sieht doch deutlich auch, dass es lange, zu lange gebraucht hat, bis dann auch die widersprüchlichen Bewertungen (zu dem Gewehr) zusammengeführt worden sind", sagte sie gestern nach einer Befragung im Verteidigungsausschuss. Von der Leyen hatte im April erklärt, das Gewehr habe wegen Problemen bei der Treffsicherheit keine Zukunft in der Bundeswehr. De Maizière war Verteidigungsminister, als erste Zweifel an der Waffe bekannt wurden. Nach Angaben aus dem Ausschuss war ihm im März 2012 eine Zusammenstellung von Informationen zu Problemen vorgelegt worden.

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion , Rainer Arnold, sagte: "Ob es dem Ausschuss gelingen kann, dieses Knäuel an Problemen wirklich zu entwirren, wage ich zu bezweifeln." Es sei ärgerlich, dass die Parlamentarier noch im November 2012 aus dem Ministerium die Auskunft erhalten hätten, mit dem Gewehr sei alles in Ordnung.

Von der Leyen kündigte eine Entscheidung über eine Übergangslösung für die Bewaffnung der Soldaten bis zum Sommer an. Im Herbst soll entschieden werden, ob man langfristig auf eine Verbesserung des G36 setzt oder eine neue Waffe anschafft.

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