Vier Grüne ringen um Spitzenkandidatur

Berlin. Der Poker um die Spitzenkandidaten bei den Grünen für die Bundestagswahl 2013 wird immer mehr zu einer Belastungsprobe für die Partei. Nach Parteichefin Claudia Roth und dem Fraktionsvorsitzenden Jürgen Trittin warfen am Freitag auch Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und Co-Fraktionschefin Renate Künast ihren Hut in den Ring

Berlin. Der Poker um die Spitzenkandidaten bei den Grünen für die Bundestagswahl 2013 wird immer mehr zu einer Belastungsprobe für die Partei. Nach Parteichefin Claudia Roth und dem Fraktionsvorsitzenden Jürgen Trittin warfen am Freitag auch Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und Co-Fraktionschefin Renate Künast ihren Hut in den Ring. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die 60 000 Mitglieder im Herbst aus den vier Interessenten ein Duo wählen. Entscheiden soll darüber ein Parteitag am 2. September."Ich bewerbe mich, eine der beiden Spitzenkandidaten zu werden", sagte Künast der "Süddeutschen Zeitung". Sie wolle damit "einen Beitrag dazu leisten, dass die Grünen ihr Spitzenergebnis von 2009 noch einmal toppen" und so die schwarz-gelbe Koalition ablösen können. Künast ist geschwächt, seit sie im vergangenen Jahr damit gescheitert war, Regierende Bürgermeisterin von Berlin zu werden. Nach der Wahlniederlage "gab es einiges zu verdauen", so Künast, "das habe ich hinter mir". Sie sprach sich für eine rot-grüne Koalition aus.

Göring-Eckardt stellte sich in einer Erklärung gegen eine Mitgliederbefragung. Sie würde sich aber zur Wahl stellen, wenn sie doch stattfindet. Weder löse eine Urwahl aber an der Basis Begeisterung aus noch sei sie eine Mutprobe, so Göring-Eckardt. "Deswegen sollte sich der Bundesvorstand entschließen, mit einem Teamvorschlag in den Länderrat am 2. September zu gehen, um Lähmung und Selbstbeschäftigung zu beenden." Das gemeinsame Ziel sei die Ablösung von Schwarz-Gelb. "Für dieses Ziel will ich mit aller Kraft und allen meinen Möglichkeiten in einem grünen Spitzenteam kämpfen."

Erst am vergangenen Wochenende hatte Trittin seine lang erwartete Kandidatur öffentlich gemacht. Als erste hatte Anfang März Parteichefin Claudia Roth erklärt, sie wolle dem geplanten Spitzenduo angehören. Kompliziert ist die Kandidatenfrage bei den Grünen, weil die Partei streng auf Flügel- und Geschlechtsproporz achtet. dpaFotos: dpa

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