Verletzte bei Protesten von Serben

Pristina. Im Grenzkonflikt zwischen Serbien und dem Kosovo hat die Nato gestern mit der Räumung von Straßenbarrikaden begonnen. Bei dem Einsatz der Kfor-Truppe wurden mindestens acht Soldaten und mehr als 20 serbische Demonstranten verletzt

Pristina. Im Grenzkonflikt zwischen Serbien und dem Kosovo hat die Nato gestern mit der Räumung von Straßenbarrikaden begonnen. Bei dem Einsatz der Kfor-Truppe wurden mindestens acht Soldaten und mehr als 20 serbische Demonstranten verletzt. Angehörige der serbischen Minderheit, die die Blockaden nahe zwei Kontrollposten errichtet hatten, protestierten gegen die von der Nato zuvor angedrohte Räumungsaktion.Die Soldaten seien durch Tränengas, Rauch und Feuerlöscher verletzt worden, teilte die Kfor in einer Erklärung mit. Wie die Nachrichtenagentur Beta unter Berufung auf Rettungskräfte berichtete, wurden zudem 22 Serben durch Tränengas verletzt, drei von ihnen wurden ohnmächtig. Berichten zufolge waren mehrere der verletzten Soldaten Österreicher. Das kosovarische Fernsehen zeigte Zusammenstöße zwischen Soldaten und demonstrierenden Serben. Die Kfor hatte am Morgen mit der Räumung der insgesamt 16 Barrikaden nahe der Grenze zu Serbien begonnen. Rund 500 Protestierende versammelten sich, um mit einem Sitzstreik dagegen zu demonstrieren. Die Beamten setzten Tränengas und Pfefferspray ein, um die Menge auseinanderzutreiben. Die Polizei- und Justizmission der EU im Kosovo sprach von "kleinen Zwischenfällen" bei der Räumung.

Der Norden des Kosovo an der Grenze zu Serbien ist seit Monaten Schauplatz von Feindseligkeiten zwischen Kosovaren und der dort lebenden serbischen Minderheit. Hintergrund der Vorfälle ist ein Handelsstreit zwischen Serbien und der einstigen südserbischen Provinz Kosovo, die sich im Februar 2008 für unabhängig erklärt hatte. afp

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