US-Soldat Bergdahl wegen Fahnenflucht angeklagt

Washington · Knapp zehn Monate nach seiner Freilassung aus fünfjähriger Taliban-Gefangenschaft ist der US-amerikanische Soldat Bowe Bergdahl wegen Fahnenflucht und Feigheit vor dem Feind angeklagt worden. Bergdahl drohen damit laut US-Armeesprecher Oberst Daniel King die unehrenhafte Entlassung, der Verlust aller Bezüge, sowie lebenslange Haft.

Gemäß dem Militärrecht werde nun in einer Anhörung geprüft, ob es genügend Beweise gebe, um einen Prozess zu eröffnen.

Bergdahl hatte sich im Juni 2009 von seinem Posten in der afghanischen Provinz Paktika entfernt und war in die Hände des mit den radikal-islamischen Taliban verbündeten Hakkani-Netzwerks geraten. Die Rebellen hielten den Soldaten fast fünf Jahre lang fest, bevor er im Mai 2015 im Tausch gegen fünf Gefangene aus dem US-Lager Guantanamo freikam. In den USA sorgte der Austausch für Kritik: Die oppositionellen Republikaner warfen US-Präsident Barack Obama vor, mit Terroristen verhandelt und einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen zu haben. Außerdem kritisierten sie, dass Obama den US-Kongress nicht vorab informierte.

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