UN: Zahl der Menschen in extremer Armut deutlich gesunken

Berlin · Im Kampf gegen Armut und Hunger melden die Vereinten Nationen Fortschritte: Die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben, sank auf 836 Millionen weltweit. 1990 waren es noch 1,9 Milliarden Menschen, wie aus einem UN-Bericht hervorgeht.

Als absolut arm gilt, wer mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag auskommen muss. Auch die Zahl der Hungernden in Entwicklungsländern ging deutlich zurück: Während 1990 noch 23,3 Prozent der Bevölkerung unterernährt waren, sind es 2016 voraussichtlich 12,9 Prozent.

Die Entwicklung sei zwar positiv, aber "es gibt noch eine unvollendete Agenda", sagte der Exekutivkoordinator des UN-Freiwilligenprogramms, Richard Dictus, bei der Vorstellung des letzten Berichts zu den Millenniumsentwicklungszielen, die bis 2015 erreicht werden sollten. "Die Ungleichheit zwischen armen und reichen Ländern hat zugenommen", sagte er. Ähnliches gelte für das Armutsgefälle zwischen ländlichen und städtischen Regionen.

Der Entwicklungsexperte Jens Martens kritisierte die UN-Aussagen. "Nicht die Armut wurde halbiert, sondern die Zahl der Menschen, die von 1,25 Dollar pro Tag leben", sagte der Geschäftsführer der Organisation Global Policy Forum. Weltweit seien immer noch über 2,5 Milliarden Menschen als arm einzustufen.

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