Türkischer Journalist entgeht Attentat

Istanbul · Beim Prozess gegen regierungskritische Journalisten in der Türkei ist ein Anschlag auf den angeklagten Chefredakteur der Zeitung "Cumhuriyet", Can Dündar, verübt worden. Dündar blieb gestern bei den Schüssen des Attentäters vor dem Gerichtsgebäude in Istanbul unverletzt.

 Ein Sicherheitsbeamter hält den Attentäter, der noch die Pistole in der Hand hat, fest. Rechts im Hintergrund bringt ein weiterer Beamter den regierungskritischen Journalisten Can Dündar in Sicherheit. Foto: Erok/dpa

Ein Sicherheitsbeamter hält den Attentäter, der noch die Pistole in der Hand hat, fest. Rechts im Hintergrund bringt ein weiterer Beamter den regierungskritischen Journalisten Can Dündar in Sicherheit. Foto: Erok/dpa

Foto: Erok/dpa

Dündar sagte dem Sender CNN Türk in einem Telefonat über den Angreifer: "Aus nächster Nähe hat er geschrien, du bist ein Vaterlandsverräter." Dündar und dem Hauptstadtkorrespondenten der "Cumhuriyet", Erdem Gül, wurde in dem hoch umstrittenen Prozess unter anderem Geheimnisverrat vorgeworfen. Am Abend wurde Dündar zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Das Gericht in Istanbul habe Can Dündar der Veröffentlichtung geheimer Dokumente schuldig befunden, berichtete eine Reporterin von der Urteilsverkündung. Die Regierungspartei AKP und Präsident Recep Tayyip Erdogan hatten Dündar und Gül immer wieder scharf angegriffen. Derweil wurde bekannt, dass die Türkei ihre Terrorgesetze nicht ändern will. Dies ist eine Forderung der EU im Gegenzug für die Visa-Freitheit der Türken. > Siehe auch

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort