Türkische Polizei bekämpft Protestwelle erneut mit Tränengas

Istanbul · Mit Wasserwerfern, Tränengas und Plastikgeschossen ist die türkische Polizei in mehreren Städten des Landes erneut gegen regierungskritische Demonstranten vorgegangen. In sozialen Netzwerken berichteten Aktivisten von vielen Verletzten.

Die Proteste in Ankara und Istanbul dauerten bis in den frühen Sonntagmorgen. Laut Nachrichtenagentur Anadolu blockierten Demonstranten in der Hauptstadt eine Straße. Als die Polizei die Barrikaden räumen wollte, kam es zu heftigen Zusammenstößen. Elf Menschen wurden demnach in Gewahrsam genommen. In der Bosporus-Metropole Istanbul setzten die Sicherheitskräfte Wasserwerfer und Reizgas ein, als etwa tausend Demonstranten versuchten, auf den zentralen Taksim-Platz zu gelangen. Vor allem der auf den Platz führende Istiklal-Boulevard versank in einer Wolke von Tränengas. Neben den Demonstranten flohen auch viele Touristen verschreckt in die Seitenstraßen. Zahlreiche Menschen wurden den Aktivisten zufolge verletzt. Die Restaurants und Bars rund um den Taksim-Platz sind vor allem an Wochenenden beliebt.

Auf Fotos, die der türkische Fernsehsender Ulus TV auf Facebook veröffentlichte, waren mit Holzknüppeln bewaffnete Männer zu sehen, die in der Nähe des Taksim-Platzes Journalisten und Demonstranten angriffen.

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